Einspruch

Unwählbar

Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) Foto: pr

Mit »Deutschland. Aber normal.« wirbt die AfD in diesem Wahlkampf für sich, um in die Herzkammer unserer Demokratie, den Bundestag, einzuziehen. Wofür der Slogan steht, wird nicht einmal versucht zu verschleiern. Deutlich wurde das beispielsweise beim Wahlkampfevent mit dem thüringischen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke in Grimma, als die Veranstaltungsteilnehmer ungeniert »Sieg Heil« riefen und »Wir sind alle rechtsradikal« anstimmten. »SS-SA-Germania« hieß es von einem weiteren Gast.

Rechtsextremismus ist in Teilen der AfD fest verankert. Die Springerstiefel wurden gegen Sakkos eingetauscht, jetzt soll auf demokratischem Weg unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgehebelt werden. Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit tritt in neuem Gewand auf – »bürgerlich«.

zentralrat Auf Initiative des Zentralrats der Juden haben 60 jüdische Verbände daher einen Aufruf »Die AfD ist eine Gefahr für unser Land« gestartet. Denn das Ziel der Partei ist ein tief illiberales: Ausgrenzung, Spaltung und der Wunsch nach einem »reinen, weißen Deutschland«. Das erinnert an die dunkelsten Jahre unserer Geschichte – und genau dort wollen sie anknüpfen.

Dass sie sich dabei als Freunde Israels darstellen, ist absurd!

Dass sie sich dabei als Freunde Israels darstellen, ist absurd! Juden sollen vorgeschoben werden, um gegen Muslime zu hetzen und einen Keil zwischen uns zu treiben. Auch wenn sich diese Partei so nennt, bietet sie definitiv keine Alternative für Deutschland, denn sie schürt Ängste, kreiert Feindbilder und verbreitet Ressentiments.

querdenker Viele AfDler leugnen den menschengemachten Klimawandel, stellen sich an die Seite von Querdenker-Verschwörungstheoretikern, werben für Stimmen in der rechtsextremen Szene und verharmlosen das größte Menschheitsverbrechen der modernen Geschichte – die Schoa.

Eine Partei, deren Führungsriege laut Gerichtsurteilen in Teilen als Faschisten bezeichnet werden darf, die der Verfassungsschutz genauer beobachtet und die Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und Rassismus in den eigenen Reihen nicht nur duldet, sondern zum Wahlprogramm erhebt, ist unwählbar!

Die Autorin ist Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD).

Jerusalem

»Terror-Anführer können nirgendwo mehr sicher sein«

Netanjahu: Der Luftschlag hat die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert haben

von Christoph Arens  09.09.2025

Zentralrat

Empathie mit Juden hat »dramatisch abgenommen«

Die im November 2024 erfolgte Befragung jüdischer Gemeinden hatte auch ergeben, dass fast die Hälfte der Gemeinden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza von antisemitischen Vorfällen betroffen waren

 09.09.2025

Der Rest der Welt

Warum ich wegen Annalena Baerbock »Sex and the City« gucke

Die Ex-Außenministerin ist Präsidentin der UN-Generalversammlung und zeigt auf Instagram ihr Carrie-Brad­shaw-mäßiges Leben in New York

von Katrin Richer  09.09.2025

London

Israels Präsident Herzog besucht Großbritannien

Der Besuch des israelischen Präsidenten erfolgt auf Einladung jüdischer Organisationen in einer spannungsgeladenen Zeit

 09.09.2025

Rechtsterrorismus

Ex-Innenminister Beckstein: NSU-Morde »größte Niederlage des Rechtsstaats«

25 Jahre nach dem ersten NSU-Mord zieht der frühere bayerische Innenminister Beckstein ein gemischtes Fazit zur Aufklärung. Er spricht außerdem über weitere mögliche Mitwisser - und räumt Fehler ein

von Hannah Krewer  09.09.2025

Tunesien

Feuer an Bord eines Schiffs der »Gaza Sumad Flotilla«

Die Aktivisten sprechen von einem israelischen Drohnenangriff. Doch die tunesischen Behörden glauben nicht an diese Theorie

 09.09.2025

Washington D.C.

Demokraten zeigen angebliches Trump-Schreiben an Epstein

Ein angebliches Geburtstagsschreiben Donald Trumps an den Sexualstraftäter sorgt für Aufsehen. Jetzt stellen Demokraten das fragliche Dokument ins Netz. Die Republikaner zürnen

 09.09.2025

Berlin

Polizei zählt 899 antisemitische Delikte in drei Monaten

Die Linken-Politikerin Bünger fordert mehr Schutz für jüdisches Leben und warnt zugleich vor einer »Kriminalisierung« von Gaza-Protesten

 09.09.2025

Berlin/Ulm

Ron Prosor: Angriff auf israelischen Rüstungskonzern Elbit in Ulm ist ein terroristischer Akt

In Ulm ist eine israelische Firma angegriffen worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Nun äußert sich der Botschafter des Landes

 09.09.2025