Berlin

Unterstützung für Holocaust-Leugner?

Foto: picture alliance / ZB

Die AfD geht der Frage nach, ob ihr Bundestagsabgeordneter Steffen Kotré womöglich vor vielen Jahren einen Appell zugunsten des Holocaust-Leugners Horst Mahler unterzeichnet hat.

»Mit der Klärung der Angelegenheit werden sich die zuständigen Parteigremien befassen«, teilte ein Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion am Montag auf Anfrage mit.

Das Nachrichtenportal t-online hatte zuvor berichtet, ein Steffen Kotré aus Frankfurt an der Oder habe 2004 den Appell »Freiheit für Horst Mahler, Reinhold Oberlercher und Uwe Meenen!« Der Abgeordnete Kotré war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Seitens der Bundespartei hieß es, die Angelegenheit sei bisher weder dem Bundesvorstand noch der Bundesgeschäftsstelle der AfD bekannt gewesen. Die zuständigen Parteigremien würden sich »in Abstimmung mit Herrn Steffen Kotré – zwecks einer Klärung zeitnah damit befassen«. Zudem werde der Landesvorstand Brandenburg die Angelegenheit in seiner nächsten Vorstandssitzung behandeln.

Mahler war einst Mitbegründer der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) und wandte sich später dem Rechtsextremismus zu. Er wurde unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt.

Kotré gehört dem brandenburgischen Landesverband der AfD an. Nach einer Rede Kotrés im Bundestag im vergangenen April hatte sein Fraktionskollege Norbert Kleinwächter erklärt: »Ich distanziere mich in aller Entschiedenheit von der widerlichen Putin-Propaganda, die Steffen Kotré heute im Bundestag verbreitet hat.« dpa

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025