In einem am Montag versandten Schreiben an die jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sein Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass es in diesem Jahr keine Gedenkfeiern und Gottesdienste zum Jom Haschoa geben kann.
»Wegen der Corona-Pandemie werden wir, die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, aber auch die Juden weltweit an Jom Haschoa nicht so gedenken können, wie wir es gewohnt sind.«
Dieser Verzicht sei besonders bitter, da in diesem Jahr zum 75. Jahrestag der Befreiung besonders große Gedenkfeiern geplant waren, vor allem in den KZ-Gedenkstätten.
Gedenken Doch unabhängig von den äußeren Umständen werde der Opfer gedacht. »Die Erinnerung an die Schoa tragen wir ohnehin in uns«, heißt es in dem Schreiben. »Unsere Erinnerung ist lebendig und dauerhaft. So sind wir gerade an Jom Haschoa in Gedanken miteinander verbunden.«
Dabei brachte der Zentralratspräsident auch seinen Dank dafür zum Ausdruck, wie sehr sich die Gemeinden derzeit um die alten Menschen kümmern und sie unterstützen.
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie seien die Überlebenden wegen ihres hohen Alters und ihrer persönlichen Leidensgeschichte in besonderem Maße von Einsamkeit bedroht, so Schuster. »Und unserer Fürsorge für die Überlebenden sollten die derzeitigen Auflagen keinen Abbruch tun.« ja