Genf

UN: Geiseln freilassen und Abriegelung von Gaza stoppen

Ravina Shamdasani, die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros in Genf Foto: picture alliance / AA

Das Büro des Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) in Genf ist »tief besorgt« über die »Eskalation der Gewalt« zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. »Die Gewalt muss beendet werden«, sagte die Chefsprecherin des Büros, Ravina Shamdasani, der Deutschen Presse-Agentur in Genf am Mittwoch. »Geiseln müssen freigelassen werden. Die israelischen Behörden müssen von der Abriegelung des Gazastreifens Abstand nehmen und Hassreden, die die Gewalt weiter befeuern, müssen aufhören.«

Das Büro will Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht auf »beiden Seiten« festgestellt haben. »Das humanitäre Völkerrecht muss aber immer voll respektiert werden. Taten einer Seite, die das humanitäre Völkerrecht verletzen, entbinden die andere Seite nicht von der Verpflichtung, es einzuhalten«, sagte Shamdasani.

Die Gewalt der Hamas vom Wochenende hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag verurteilt. »Wahllos Raketen nach Israel abzufeuern und Menschen als Geiseln zu nehmen ist ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht«, betonte Shamdasani erneut.

Trinkwasser, Nahrungsmittel und Strom

Shamdasani wiederholte aber auch Türks Kritik an der von Israel verkündeten völligen Abriegelung des Gazastreifens. Israels Grenze zum Gazastreifen ist etwa 50 Kilometer lang, die von Ägypten rund 13 km. Außerdem ist eine Seeblockade in Kraft. Israel hat die Lieferung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom und Treibstoff gestoppt.

Türk verwies darauf, dass es nach humanitärem Völkerrecht verboten ist, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen. »Eine Abriegelung kommt einer Kollektivstrafe gleich, das ist im humanitären Völkerrecht verboten«, sagte Shamdsani.

Einige UNO-Gremien, darunter der UN-Menschenrechtsrat in Genf (UNHRC), sind für starke antiisraelische Tendenzen bekannt. Das Gremium hat mehr Resolutionen gegen den jüdischen Staat verabschiedet, als gegen jedes andere Land der Welt. Kritik am palästinensischen Terrorismus ist dort rar. dpa/ja

Bangkok

FIFA: Keine Abstimmung über Ausschluss Israels

Der Fußball dürfe niemals die Geisel der Politik werden, sagt der Vorsitzende des Fußball-Weltverband Gianni Infantino

 17.05.2024

New York

Angehörige erinnern vor UN-Sicherheitsrat an Hamas-Geiseln

Gili Roman sprach über seine Schwägerin Carmel. Unklar ist, ob sie noch lebt

 17.05.2024

Österreich

Starker Anstieg rechtsextremer Taten

Auch Antisemitismus mit islamistischem und linksradikalem Hintergrund hat seit dem 7. Oktober 2023 zugenommen

 16.05.2024

Halle

Verteidiger von Höcke legen Revision ein

Der Thüringer AfD-Chef hatte wissentlich eine SA-Parole verwendet

 16.05.2024

Brandenburg

Polizeipräsident: Antisemitische Dynamiken verstehen

Dies sei angesichts der wachsenden Verbreitung judenfeindlicher Äußerungen und Taten entscheidend, so Oliver Stepien

 16.05.2024

Nordrhein-Westfalen

Durchsuchungen bei Hamas-Unterstützergruppe in Duisburg

Das Innenministerium in Düsseldorf hatte die Organisation zuvor verboten

 16.05.2024

Daniel Botmann

»Krasse Zäsur« seit Hamas-Angriff

Der 7. Oktober habe für jüdische Schüler und Studenten dramatische Folgen, sagt der Zentralratsgeschäftsführer

 16.05.2024

AfD

Verdachtsfall vor Gericht

Gleich zwei Urteile zeigen, wie groß das Rechtsextremismus-Problem der Partei ist

von Michael Thaidigsmann  16.05.2024

Berlin

Tumulte bei »propalästinensischer« Demonstration

Im Bezirk Neukölln musste die Polizei eingreifen

 16.05.2024