Meinung

Totale Info-Anarchie

Jetzt sind sie raus: Die Datensätze aus dem amerikanischen State Department, die die Enthüllungsplattform Wikileaks im vergangenen Jahr veröffentlicht hatte, finden sich in ihrer vollständigen Fassung im Internet – und auch das dazugehörige Passwort lässt sich mit einigem Geschick online herausfinden. Bei den Daten handelt es sich um Berichte von US-Botschaftern über die Lage in den Ländern, in denen sie jeweils Dienst tun.

anonymität Das Heikle: Es finden sich darin auch die Namen von Geheimdienstmitarbeitern unter anderem aus Iran, Afghanistan und Israel. Wikileaks-Gründer Julian Assange und die Zeitungen, denen er seine Informationen zukommen ließ, hatten seinerzeit deren Namen nicht veröffentlicht, um ihre Identität zu schützen.

Nun kann sie im Prinzip jeder einsehen – eine Gefahr nicht nur für die Geheimdiensttätigkeit der Betroffenen, sondern auch für deren Leben. Wikileaks-Aussteiger Daniel Domscheit-Berg hatte seinerzeit den gesamten Datensatz an sich genommen, mit der Begründung, dass die Daten bei Wikileaks nicht sicher seien. Später gab er sie jedoch zurück und sieht sich nun in seinem Verdacht bestätigt. Wer die Datei letztlich online gestellt hat, ist noch unbekannt.

freiheit Sicher ist nur, dass diejenigen, die auf absolute Informationsfreiheit im Internet pochen und auf altmodische Konzepte wie Informantenschutz nichts geben, sich fragen müssen, wie viele Tote sie für die totale Info-Anarchie in Kauf zu nehmen bereit sind.

Meinung

Der jüdischen Veteranen gedenken

Warum wir dieses Jahr einen Riss in unseren Herzen haben, was den für unsere Gemeinden so wichtigen 8. und 9. Mai angeht

von Josef Schuster  08.05.2024

Meinung

Die Zwei-Staaten-Lösung ist eine Schimäre

Warum die Forderung nach einem unabhängigen Palästinenserstaat möglicherweise gut gemeint, aber grenzenlos naiv ist

von Jacques Abramowicz  08.05.2024

Kassel

documenta: Kein Verhaltenskodex für Künstlerische Leitung

Der Aufsichtsrat fasste Beschlüsse. Können Antisemitismus-Eklats dadurch vermieden werden?

 08.05.2024

Bundesregierung

Klein: Forderung nach Vernichtung von Staaten unter Strafe stellen

Auch in Berlin seien »unerträglicher Hass und Hetze gegen Israel« verbreitet worden, betont der Antisemitismusbeauftragte

 08.05.2024

Berlin

Zentralrat der Juden kritisiert FU Berlin nach Besetzung

Josef Schuster: Irritierend, dass die Universitätsleitung erneut kein Wort über den antisemitischen Hintergrund verliert

 07.05.2024

Brüssel

Razzia im EU-Parlament: Büro von AfD-Mann Krah durchsucht

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Europaabgeordneten soll für China spioniert haben

von Marek Majewsky  07.05.2024

Universität

Berlins Regierender Bürgermeister meldet sich zu Israel-Hassern an der FU zu Wort

Israel-Hasser besetzen Hof der Freien Universität

 07.05.2024 Aktualisiert

Interview

Frau mit Haltung

Die FDP-Politikerin Karoline Preisler über ihre Erfahrungen als einsame Gegendemonstrantin auf israelfeindlichen Kundgebungen

von Michael Thaidigsmann  07.05.2024

Berlin

Polizei löst Pro-Terror-Demonstration in Neukölln auf

Die Versammlung von Israelhassern war nicht angemeldet

 07.05.2024