Einspruch

Tora und Treibhausgase

Anfang der Woche hat in Paris die Weltklimakonferenz begonnen. Bis zum 11. Dezember beraten Delegationen aus 195 Ländern darüber, wie man den Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase Kohlendioxid und Methan verringern kann. Denn nur so lässt sich das Verhältnis zwischen Mensch und Erde wieder ins Gleichgewicht bringen.

Im Hebräischen sind die Wörter Mensch (Adam) und Erde (Adama) eng miteinander verwandt. Der Tanach erzählt von der geradezu heiligen Beziehung zwischen dem Menschen und der Erde. Die Tora lehrt uns, die Erde alle sieben Jahre ruhen zu lassen, ihr einen Schabbat zu gönnen (3. Buch Mose 25). Gott sagt: Wenn ihr euch daran haltet, will ich immer den Regen zur rechten Zeit geben.

tora Was aber passiert, wenn man der Erde keine Ruhe gönnt, fragt die Tora. Nun, dann wird die Erde sich die Pause eben selbst nehmen: Es wird Hungersnöte geben und Überflutungen – und Menschen müssen flüchten. Die alten Worte der Tora hören sich an wie die Warnungen heutiger Klimaforscher.

Wir alle, nicht nur die Politiker und Experten in Paris, können etwas gegen den Klimawandel tun. Wenn wir die Weisheit der Tora in unser Leben integrieren wollen, müssen wir unser Geld bewegen, um der Erde eine Pause zu verschaffen.

erneuerbar Private Haushalte und jüdische Gemeinden sollten zu Anbietern wechseln, die den Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen statt aus fossilen Brennstoffen. Und wer Geld anlegt, sollte genau darauf achten, wo er investiert. Von Kohle- und Ölunternehmen sollte man sein Geld abziehen und es stattdessen in der Solar- und Windenergiebranche anlegen.

Am Sonntagabend beginnt Chanukka. Wir feiern die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahr 167 v.d.Z. Das Öl für die Menora, das nur für einen Tag vorgesehen war, reichte acht Tage lang. Chanukka lehrt uns, behutsam mit Ressourcen umzugehen – ja, es lehrt uns, Energie zu sparen. Das ist das Wirkungsvollste, um der Zerstörung unseres Planeten vorzubeugen.

Der Autor ist einer der führenden jüdischen Umweltaktivisten in den USA.

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025