München

Syrer randalieren vor Jüdischem Museum und spucken auf Fotos von Hamas-Geiseln

Jüdisches Museum und Jüdische Hauptsynagoge »Ohel Jakob« Foto: imago images/imagebroker

In München haben am Samstagabend drei Syrer vor dem Jüdischen Museum randaliert und Bilder von Geiseln der Hamas sowie von getöteten israelischen Soldaten bespuckt. Wie die »Süddeutsche Zeitung« berichtet, sollen zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Israelitischen Kultusgemeinde versucht haben, die Täter festzuhalten. Dabei soll einer der Männer, ein 19-Jähriger, einen der Mitarbeiter getreten und dann ein Messer gezückt haben.

Mehrere Polizeibeamte, die zum Objektschutz des Jüdischen Zentrums abgestellt waren, das sich neben dem Museum am Jakobsplatz befindet, bemerkten den Vorfall und schritten ein. Sie alarmierten außerdem die Einsatzzentrale. Innerhalb kurzer Zeit waren mehr als 30 Beamte vor Ort. Erst, als sowohl die Polizei als auch die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gedroht hatten, von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen, ließ der 19-Jährige das Messer fallen.

Der junge Mann und die beiden anderen Syrer (20 und 31 Jahre alt), wohnen laut Polizei in Österreich. Gegen sie wird nun wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt.

Das Verfahren wurde am Montag von Oberstaatsanwalt Andreas Franck, dem Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Justiz, übernommen. ja

Antisemitismus

Rabbinatsstudent am Berliner Hauptbahnhof beschimpft

Der angehende Rabbiner aus Deutschland war am 9. November auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Novemberpogrome. Sein Urgroßvater hat die Schoa überlebt

 10.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Aufruf

Knobloch: Das Schweigen gegen Rechts muss ein Ende haben

Zum Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 warnt Charlotte Knobloch eindringlich vor Rechtsextremismus. Auch ein Historiker mahnt zur Wachsamkeit

von Hannah Krewer  10.11.2025

9. November

Karin Prien gedenkt in Amsterdam den Novemberpogromen

Die Bildungsministerin, die selbst in der holländischen Hauptstadt geboren wurde, sprach in der Portugiesischen Synagoge auch über ihre jüdischen Wurzeln

 10.11.2025

Baden-Württemberg

17-Jähriger will Israelfahne bei Pogromgedenken anzünden

In Lahr im Schwarzwald wurde eine Veranstaltung zum Gedenken an die Novemberpogrome massiv gestört

 10.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  10.11.2025

Berlin

Altbundespräsident: »Wir brauchen mehr Entschlossenheit«

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck fordert mehr Beschäftigung mit dem Antisemitismus aus dem arabischen Raum und von links

 09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  09.11.2025