Zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender nach Polen reisen.
Der Bundespräsident nehme auf Einladung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda gemeinsam mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog am 19. April in Warschau an der Gedenkfeier zum Jahrestag teil, teilte das Bundespräsidialamt am Freitag mit. Duda habe Steinmeier als ersten deutschen Staatsgast eingeladen, vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos eine Gedenkrede zu halten.
Darüber hinaus nimmt der Bundespräsident am Nachmittag an einem Gottesdienst in der Nozyk-Synagoge teil und führt bilaterale Gespräch mit Präsident Duda und Präsident Herzog. Der Gedenktag endet am Abend mit einem Konzert israelischer und polnischer Musikerinnen und Musiker im Nationalen Staatstheater in Warschau.
Zusammengepfercht Am 19. April 1943 hatten sich jüdische Ghetto-Bewohner gegen die SS und die deutschen Truppen in Warschau erhoben, um gegen ihre drohende Deportation in die Vernichtungslager zu kämpfen. Ab November 1940 waren auf einem drei Quadratkilometer großen Gebiet über 400.000 Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht und vom Rest der Stadt abgeschlossen.
Im größten organisierten Aufstand der jüdischen Bevölkerung Polens gegen die deutschen Besatzer schaffte es eine Gruppe schlecht bewaffneter Kämpfer, beinahe vier Wochen lang Widerstand zu leisten. Am 16. Mai 1943 erklärte die SS das Ghetto für aufgelöst. Sie zerstörte in einer symbolischen Aktion die große Synagoge im Ghetto.
Bis zu diesem Tag waren über 56.000 Menschen von SS- und Polizeieinheiten getötet oder in Vernichtungslager transportiert worden. Einige wenige konnten sich weiterhin verstecken oder durch die Kanalisation fliehen. kna