Das internationale Zentrum über NS-Verfolgung hat im vergangenen Jahr eine deutliche Zunahme an Abfragen in seinem Online-Archiv verzeichnet. Wie die im nordhessischen Bad Arolsen ansässigen Arolsen Archives am Donnerstag mitteilten, wurden 2021 in insgesamt mehr als 900.000 Sitzungen rund 32 Millionen Dokumente zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus aufgerufen. Das entspricht den Angaben zufolge einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent. Fast die Hälfte der Abfragen kam demnach aus Deutschland, Polen und Frankreich.
Insgesamt konnten die Arolsen Archives nach eigener Darstellung bei mehr als zwei Dritteln der Abfragen Auskünfte in den Dokumenten finden und Informationen zu den Verfolgungswegen geben. »Diese Zahl ist in den letzten Jahren weiter gestiegen, da die digitale Auswertung der Sammlung immer besser wird«, sagte eine Sprecherin.
Eine beim Kölner Rheingold-Institut in Auftrag gegebene repräsentative Studie hatte bereits im Januar ergeben, dass sich die Generation der 16- bis 25-Jährigen stark für die Nazi-Zeit interessiert. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum Unesco-Weltdokumentenerbe. dpa