Hamburg

Stadt will NS-belastete Straßennamen ändern

Hamburger Hafen mit Landungsbrücken und Elbphilharmonie Foto: imago/imagebroker

In Hamburg sollen weitere Straßennamen, mit denen NS-belastete Personen geehrt wurden, umbenannt werden. In weniger schwerwiegenden Fällen soll ihre Biografie durch Tafeln, Stelen oder QR-Codes kritisch kommentiert werden.

Eine achtköpfige Historiker-Kommission hat seit September 2020 Entscheidungskriterien erarbeitet, die am Donnerstag vorgestellt wurden. So werde berücksichtigt, ob jemand sich nach 1945 mit seiner eigenen Rolle im NS-Staat kritisch auseinandergesetzt habe, sagte Miriam Rürup, Historikerin in Potsdam und Mitglied der Kommission.

nationalsozialisten Umbenannt werden soll unter anderem der Högerdamm, eine Ausfallstraße in Hammerbrook. Fritz Höger (1877–1949), Architekt des Chilehauses, war schon vor 1933 bekennender Nationalsozialist und äußerte sich auch nach 1945 noch antisemitisch. Heinrich Reincke (1881–1960) war in der NS-Zeit Direktor des Staatsarchivs und hat als überzeugter Nationalsozialist zahlreiche Juden der Gestapo gemeldet.

Eine achtköpfige Historiker-Kommission hat seit September 2020 Entscheidungskriterien erarbeitet, die am Donnerstag vorgestellt wurden.

Die NS-Karriere von Walter Bärsch (1914–1996), ehemaliger Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, wurde erst nach seinem Tod publik. Daher soll auch der Walter-Bärsch-Weg in Fuhlsbüttel einen neuen Namen bekommen. Insgesamt elf Umbenennungen werden empfohlen.

mitgliedschaft Allein eine NSDAP-Mitgliedschaft sei kein Grund für eine Umbenennung, hieß es. So wird der Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof nicht umbenannt, obwohl die Volksschauspielerin NSDAP-Mitglied war.

Es müsse berücksichtigt werden, dass sich Heidi Kabel später deutlich distanziert habe, sagte Rürup. Es soll künftig aber über ihre NS-Vergangenheit informiert werden. Zudem sollen Straßen, die in der NS-Zeit umbenannt wurden, ihre alten Namen wiederbekommen. Dies betrifft Straßen, deren Namensgeber Juden waren oder die aus politischen oder rassistischen Gründen verfolgt wurden. epd

Berlin

JSUD fordert Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Teheran

»Ohne den Iran hätte der 7. Oktober nicht passieren können«, sagt die Vorsitzende Hanna Veiler

 25.04.2024

Virginia

Biden: »Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich«

US-Präsident Biden verurteilt antiisraelische Proteste an Universitäten

 25.04.2024

Terror

Argentinien schreibt Irans Innenminister zur Fahndung aus

Er war offenbar 1994 an dem Bombenanschlag 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum Amia beteiligt

 25.04.2024

Oranienburg

Mehr antisemitische Vorfälle in Gedenkstätte Sachsenhausen

»Geschichtsrevisionistische Tabubrüche und Grenzverschiebungen von rechts« werden registriert

 25.04.2024

Berlin

Ausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschädigt

Kuratorin: «Auffällig, dass ausgerechnet Plakate zum israelbezogenen Antisemitismus beschädigt wurden«

 24.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024