Verstorben

SPD-Politiker und Israel-Botschafter Rudolf Dreßler gestorben

Rudolf Dreßler Foto: picture alliance / SvenSimon

Der SPD-Politiker Rudolf Dreßler ist am Mittwoch mit 84 Jahren gestorben. Das teilte die nordrhein-westfälische SPD am Donnerstag in Düsseldorf mit. Dreßler war Parlamentarischer Staatssekretär, deutscher Botschafter in Israel und viele Jahre Mitglied des SPD-Präsidiums. Von 1980 bis 2000 war er Bundestagsabgeordneter, davon 13 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Die Landesvorsitzenden der NRW-SPD Achim Post und Sarah Philipp würdigten Dreßler als engagierten Sozialpolitiker, Kämpfer für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie einen »hochgeschätzten, meinungsstarken und tatkräftigen Genossen«.

Streitbar und durchsetzungsstark

Dreßler wurde am 17. November 1940 in Wuppertal geboren. Er machte eine Ausbildung zum Schriftsetzer und arbeitete bei verschiedenen Zeitungen. Seit 1969 war er laut Angaben der SPD-Vorsitzenden Parteimitglied - im selben Jahr, in dem er Betriebsratsvorsitzender bei der »Westdeutschen Zeitung« wurde. 16 Jahre lang führte er die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD und gehörte in dieser Zeit dem Parteivorstand an. »Als streitbarer und durchsetzungsstarker Vertreter der Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hinterließ Rudolf Dreßler bleibende Spuren in der SPD«, erklärten Post und Philipp.

Lesen Sie auch

Von 2000 bis 2005 vertrat Dreßler die Bundesrepublik als Botschafter in Israel. 2013 wurde er mit dem Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet. Dreßler sei »ein treuer Freund Israels«, sagte damals der Laudator Walter Momper.

Der Sozialdemokrat war nach eigenen Angaben der Schöpfer der Formulierung, dass Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei. Ein 2005 von ihm veröffentlichter Aufsatz trägt den Titel »Gesicherte Existenz Israels - Teil der deutschen Staatsräson«. Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte die Formulierung 2008 in einer Rede bekannt.

Nach seiner Zeit als Politiker und Diplomat kritisierte er die SPD immer wieder. Beispielsweise hielt er 2009 in einem Interview seiner Partei vor, zentrale Politikfelder wie die Gesellschafts- und Sozialpolitik preisgegeben zu haben.

Gegen Militärhilfen für die Ukraine

Im Februar 2023 gehörte Dreßler zu den Erstunterzeichnern einer von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition, die zum Waffenstillstand und zu keiner weiteren militärischen Unterstützung für die Ukraine im Zuge des russischen Überfalls auf das Land aufruft. kna/ja

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025