Am 90. Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch die Ausstellung »Auftakt des Terrors« in der KZ-Gedenkstätte eröffnet. »Vor 90 Jahren ging hier jede Form von Menschlichkeit verloren, und der Schrecken breitete sich wie ein grausamer Prototyp aus«, sagte der Ministerpräsident laut Homepage der Bayerischen Staatsregierung.
Die Gesellschaft schulde der Vergangenheit »Erinnerung und klares Handeln in der Zukunft«. Antisemitismus habe in Deutschland keinen Platz, betonte Söder: »Die Geschichte darf sich nie wiederholen. Dafür geben wir ein Schutzversprechen.«
Instrumentarien der Gewalt Konzentrationslager spielten für die Durchsetzung der nationalsozialistischen Herrschaft eine zentrale Rolle, wie die KZ-Gedenkstätte Dachau mitteilte. »Die frühen Konzentrationslager wurden bereits in den ersten Monaten der NS-Diktatur eingerichtet und dienten zur Erprobung von Instrumentarien der Gewalt«, so die Ausstellungsmacher.
Deshalb wolle man mit der neuen Schau außer Dachau die frühen, in der Öffentlichkeit weitgehend vergessenen Lager wie Ahrensbök oder Breitenau in den Blick nehmen. Dazu hätten sich 17 kleine und große Gedenkstätten aus elf Bundesländern zusammengeschlossen.
Am 22. März 1933 nahmen die Nationalsozialisten das KZ Dachau in Betrieb. Es diente als Blaupause für viele weitere Konzentrations- und Vernichtungslager. Bis zur Befreiung durch US-Truppen am 29.
April 1945 waren in Dachau und den dazugehörigen Außenlagern über
200.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen inhaftiert. Mindestens
41.500 Gefangene starben an Folter, Mord, Krankheit und Hunger.
Nach Kriegsende setzten sich Überlebende dafür ein, das Lager zum Gedenkort umzuwandeln. Im Mai 1965 wurde die KZ-Gedenkstätte Dachau eröffnet. Träger ist die Stiftung Bayerische Gedenkstätten. epd