Rosch Haschana

Schutz und Stärke

Grußbotschaft zum neuen Jahr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

 17.09.2020 08:42 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Foto: PR

Grußbotschaft zum neuen Jahr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

 17.09.2020 08:42 Uhr

Schana towa! Auch in diesem Jahr sende ich der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland meine Grüße und guten Wünsche zum neuen Jahr.

An der Schwelle eines neuen Jahres halten wir alle einen Moment lang inne, um zurückzublicken auf das Vergangene und einen Ausblick zu wagen auf das, was vor uns liegt. Die jüdische Gemeinschaft tut das in besonderer Weise. Auf Rosch Haschana folgen die ehrfurchtsvollen Tage, Tage der Einkehr, des Gebets und der Buße, die mit Jom Kippur, dem Versöhnungstag, enden.

Diesem Innehalten will ich mich anschließen und zurückblicken auf ein Jahr, das in vieler Hinsicht ein besonderes und leider kein gutes war. Vor einem Jahr, an Jom Kippur, war ich in Leipzig, als mich die Nachricht von den Angriffen auf die Synagoge und den Imbiss in Halle erreichte. Mich erfüllt Scham und Zorn, wenn ich daran zurückdenke.

Antisemitismus Es beschämt mich, und es macht mich zornig, von Jahr zu Jahr in meinem Grußwort zu Rosch Haschana eine wachsende Zahl rechtsextremer und antisemitischer Straftaten in Deutschland verzeichnen zu müssen. Und es ist mir zuwider, den Gedankenbrei antisemitischer Verschwörungstheoretiker zur Kenntnis nehmen zu müssen, den sie im Internet und auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen kundtun.

Der Angriff auf die Synagoge in Halle, den ich in deutlicher Erinnerung habe, steht in einer langen Reihe antisemitischer, menschenfeindlicher Gewalttaten in Deutschland. All dem gilt es mit Ehrlichkeit entgegenzutreten. Jüdinnen und Juden sind in diesem Land zu Hause. Sie leben hier als Bürgerinnen und Bürger, als Nachbarn, Arbeitskollegen, Schulkameraden oder Kommilitonen. Wir wollen, dass sie hier zu Hause sind, und wir wollen, dass sie sich hier zu Hause fühlen. Das aber wird erst dann der Fall sein, wenn sie sich in Deutschland, in ihrer Heimat, sicher und aufgehoben wissen.

Dafür, für unser Miteinander in Vielfalt, für den Schutz und die Stärke unserer Gemeinschaft will ich werben und uns ermutigen, aufeinander zuzugehen im neuen Jahr. Ich wünsche Ihnen allen ein glückliches, erfülltes und »süßes« neues Jahr! Schana towa umetuka!

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