»Querdenker«

Schritte gegen Radikalisierung gefordert

Querdenker vor dem Reichstagsgebäude in Berlin (29. August 2020) Foto: 2020 Getty Images

Nach den gesetzlichen Verschärfungen gegen Hate Speech in sozialen Netzwerken fordert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) weitere Schritte gegen die Radikalisierung von sogenannten Querdenkern im Internet.

»Dass es geschlossene Internet-Gruppen gibt, in denen sich Zehntausende Menschen gegenseitig radikalisieren, das passt nicht mit unserer Vorstellung von Massenmedien zusammen – da können wir nicht weiter zuschauen«, sagte Kretschmer der Düsseldorfer »Rheinischen Post« (Dienstag). Nach Kretschmers Einschätzung wird der Glaube, dass soziale Portale die Wirklichkeit wiedergäben, nicht verschwinden, sondern größer werden.

verfassungsschutz Der Chef der Innenministerkonferenz, Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU), warnte gegenüber der Zeitung ebenfalls vor der »Querdenken«-Bewegung. Der Verfassungsschutz habe immer mehr Licht ins Dunkel bringen können und »weitere personelle Verflechtungen von Querdenkern in das Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter sowie den Rechtsextremisten« festgestellt. Es zeige sich mehr und mehr, »dass Querdenken für unsere freiheitliche Demokratie eine hoch gefährliche Organisation ist«, sagte der CDU-Politiker.

Aktuell mobilisiert die »Querdenken«-Bewegung in den sozialen Netzwerken für eine Demonstration am 1. August in Berlin. Dafür angemeldet sind laut Polizei bislang 22.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Als Gegenveranstaltung ist unter anderem ein »Geradedenken-Rave – Demo-Rave gegen Querdenken und andere Verschwörungsideologien« mit bis zu 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angemeldet. epd

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025