Meinung

Schnellboote und Staatsräson

Reinhold Robbe Foto: Deutsch-Israelische Gesellschaft

Im Gegensatz zu manchen europäischen Nachbarn pflegt Deutschland bekanntlich ausgesprochen freundschaftliche Beziehungen zu Israel. Deutlich wurde dies zuletzt am kürzlich unterzeichneten Konsularabkommen beider Staaten, das israelischen Staatsbürgern überall dort Schutz und Hilfe gewährt, wo es keine israelischen, wohl aber deutsche Botschaften gibt. Diese einzigartigen Beziehungen sind aus unserer geschichtlichen Verantwortung für die Juden in der Welt und ganz besonders für die Menschen in Israel entstanden.

Unsere Bundeskanzlerin hat die Sicherheit Israels sogar der deutschen Staatsräson zugeordnet. Deshalb ist es logisch und konsequent, wenn der Bundessicherheitsrat der Lieferung von zunächst vier Korvetten für die israelische Marine zugestimmt hat. Für Israels Küstensicherung sind sie unerlässlich, und sie garantieren deutsche Arbeitsplätze. So weit zum Sachverhalt.

rabatt Zu einem Streit ist es jetzt zwischen beiden Regierungen über die Frage eines staatlichen Zuschusses für die Korvetten gekommen. Offensichtlich hatte die Bundeskanzlerin bereits einen staatlichen Rabatt auf die Schiffe zugesagt. Wegen der gescheiterten Friedensgespräche zwischen Jerusalem und Ramallah habe die Kanzlerin dies jedoch infrage gestellt, heißt es. Die israelische Regierung habe dies mit Unverständnis und Enttäuschung quittiert.

Nun wäre Israel gezwungen, die dringend benötigten Korvetten in Asien bauen zu lassen. Wegen der sogenannten Quersubventionierung in manchen Staaten können diese Werften ihre europäischen Konkurrenten stets unterbieten. Auch daher ist eine deutsche Subventionierung geboten. Aber wesentlich schwerer als das Argument der Arbeitsplatzsicherung bei uns im Land wiegt die Frage, welche Folgen es hätte, wenn die Schiffe nicht in Hamburg und Kiel, sondern in Korea oder China gebaut werden sollten.

konflikt Das bilaterale Verhältnis wäre mindestens getrübt, wenn nicht sogar beschädigt. Die israelische Gesellschaft würde auf die Absage mit Enttäuschung und Resignation reagieren. Ein Jahr vor dem 50-jährigen Jubiläum der deutsch-israelischen Beziehungen wäre ein vollkommen unnötiger Konflikt vorprogrammiert.

Deshalb gilt es jetzt für die Bundesregierung, Farbe zu bekennen, die einmal erteilten Zusagen einzuhalten und sich nicht wegzuducken vor der Verantwortung gegenüber Israel. Auch dann, wenn es manchen Kritikern bei uns im Land nicht passen sollte.

Der Autor ist Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024