Der Iran hat offenbar einen weitere Fehlschlag bei seinem Weltraumraketenprogramm hinnehmen müssen. Satellitenbilder des Unternehmens Maxar zeigten deutliche Brandspuren an einer Startvorrichtung auf dem Imam Chomeini Startzentrum in der Provinz Semnan. Auf den am Sonntag aufgenommenen Bildern waren eine beschädigte Rakete, Fahrzeuge und möglicherweise Teile eines Gerüstes zu sehen. Bei einem erfolgreichen Start werden die Gerüste, neben denen die Rakete steht, vorher zur Seite gefahren.
Weitere Aufnahmen des Unternehmens Planet Labs legen nahe, dass der Startversuch irgendwann nach Freitag erfolgt sein muss. Die iranische UN-Vertretung reagierte nicht auf Anfragen. Auch das US-Militär äußerte sich nicht.
Der Raketenexperte Jeffrey Lewis vom Middlebury Institute for International Studies sagte der Nachrichtenagentur AP, bei der Rakete handle es sich offenbar um ein Exemplar des Suljanah-Programms. Offenbar habe es bei den Startvorbereitungen eine Explosion gegeben. Die Suljanah-Rakate hat drei Stufen, die ersten beiden mit Feststoff-Antrieb, die dritte brennt mit Flüssigtreibstoff und muss vor dem Start betankt werden.
Der Iran hat in den vergangenen zehn Jahren mehrere kurzlebige Satelliten ins All geschossen. Dabei gab es wiederholt Fehlschläge. Die USA werfen dem Iran vor, mit seinen Raketenprogrammen eine UN-Sicherheitsratsresolution zu verstoßen, die das Land auffordert, keine ballistischen Raketen zu entwickeln, die Atomwaffen tragen könnten. ap