Die Grünen im sächsischen Landtag fordern die Rücknahme der im Landeshaushalt geplanten Kürzungen für Gedenkstätten im Freistaat. In einer »Aktuellen Debatte« am Mittwoch im Plenum des Landtags in Dresden sagte die Grünen-Abgeordnete Claudia Maicher: »Wir wollen Kürzungen verhindern und eine verlässliche Perspektive für die Gedenkstätten schaffen.« Solche Erinnerungsorte seien »keine Läuterungsanstalten«, sondern tatsächliche Lernorte.
Sachsen will die Förderung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um etwa eine halbe Million Euro auf 4,48 Millionen Euro kürzen. 2026 sollen dann wieder 4,98 Millionen Euro an Landesmitteln fließen.
Unter anderem ging es in der Landtagsdebatte um den langjährigen Aufbau einer Gedenkstätte am ehemaligen Ort des Konzentrationslagers Sachsenburg in Frankenberg. Aktuell verzögert sich ein zweiter Bauabschnitt wegen fehlender finanzieller Mittel. »Diese Leerstelle im Haushalt war ein wirklicher Schock«, sagte Maicher. Der Aufbau der Gedenkstätte Sachsenburg dürfe nicht ins Ungewisse verschoben werden. Seit mehr als zehn Jahren wird an dem Projekt gearbeitet.
Sachsens Kulturministerin und Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Barbara Klepsch (CDU), sagte, dass die Gedenkstätte Sachsenburg weiter aufgebaut werden soll. Aktuell fehlten allerdings rund 1,7 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt, für den Klepsch zufolge rund 4,4 Millionen Euro benötigt werden. Sachsenburg war in der NS-Zeit eines der ersten Konzentrationslager auf deutschem Boden. epd