Bei der Bekämpfung von Antisemitismus setzt der sächsische Beauftragte für jüdisches Leben, Thomas Feist, auf mehr Prävention. Dazu soll unter anderem die Fortbildung von Lehrern erweitert werden, wie Feist am Montag in Dresden mitteilte. Zudem wolle er die Jugendarbeit der Jüdischen Gemeinden stärker unterstützen.
Sorge Er sehe es mit Sorge, dass es auch in Sachsen immer wieder antisemitische Vorfälle gebe, die tendenziell zunähmen, erklärte Feist. Allein im Juli seien im Freistaat sieben Fälle gemeldet worden. Zumeist habe es sich um gerufene oder geschmierte Parolen gehandelt. Es werde gegen sieben Tatverdächtige ermittelt.
Um antisemitische Straftaten besser verfolgen zu können, habe Feist mit der Generalstaatsanwaltschaft vereinbart, ein effektives Melde- und Strafverfolgungssystem zu etablieren, hieß es.
Ehrenamt Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Feist war im März zum ersten sächsischen Beauftragten für jüdisches Leben berufen worden. Das Amt ist beim sächsischen Kultusministerium angesiedelt, der Beauftragte arbeitet ehrenamtlich.
Zu seinen Zielen zählt neben der Bekämpfung von Judenfeindlichkeit auch die Pflege der Erinnerungskultur und des historischen Erbes. Die jüdischen Gemeinden in Chemnitz, Dresden und Leipzig haben aktuell rund 2.600 Mitglieder. epd