Sachsenhausen

Prozess gegen früheren KZ-Wachmann wird fortgesetzt

Im KZ Sachsenhausen waren von 1936 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet. Foto: imago images/Jürgen Ritter

Der Prozess gegen einen früheren Wachmann des KZ Sachsenhausen soll am Donnerstag und Freitag in Brandenburg an der Havel fortgesetzt werden. Erwartet werden weitere Erläuterungen des historischen Sachverständigen Stefan Hördler über das Konzentrationslager und dessen SS-Personal. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 101-jährigen Angeklagten Beihilfe zum Mord in mindestens 3518 Fällen vor. (Az.: 11 Ks 4/21)

Am Freitag will auch der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, an dem Prozess teilnehmen. Am 17. und 18. Februar soll unter anderem die stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen als Sachverständige angehört werden. An dem Verfahren sind auch 16 Nebenkläger beteiligt, darunter zehn Überlebende des KZ Sachsenhausen. Der Prozess hat Anfang Oktober begonnen. Bislang sind Verhandlungstage bis Ende März geplant.

Im KZ Sachsenhausen waren von 1936 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet. Den Ermittlungen zufolge hat der Angeklagte in der Zeit zwischen dem 23. Oktober 1941 und dem 18. Februar 1945 dort als SS-Wachmann gearbeitet.

Im Zuge der Ermittlungen wurden unter anderem Dokumente aus der Gedenkstätte Sachsenhausen, dem Bundesarchiv in Berlin und der Stasi-Unterlagenbehörde ausgewertet und drei KZ-Überlebende als Zeugen vernommen. Der in Litauen geborene S., der nach dem Zweiten Weltkrieg und nach russischer Kriegsgefangenschaft in der DDR gelebt hat, bestreitet bislang, Wachmann in Sachsenhausen gewesen zu sein. epd

Das Landgericht Neuruppin hat die Verhandlung unter anderem deshalb nach Brandenburg an der Havel verlegt, damit sie in der Nähe des Wohnortes des Angeklagten geführt werden kann. Der Mann ist laut Gutachter nur zwei bis drei Stunden am Tag verhandlungsfähig.

Berlin

Weidel, Wagenknecht und ihr Hitler-Streit im TV 

BSW-Chefin Wagenknecht und AfD-Chefin Weidel treffen erneut im Fernsehstudio aufeinander – und schenken sich dieses Mal nichts. Es wird dabei ziemlich persönlich

von Jörg Ratzsch  22.01.2025

Bayern

Zentralrat der Juden: »Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des zweijährigen Jungen und des Mannes, der ihm zur Hilfe eilen wollte«

Ein Messerangriff in Aschaffenburg hat zwei Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Unter den Toten ist ein Kind einer Kita-Gruppe. Die Ermittlungen laufen, das Entsetzen ist groß. Auch der jüdische Dachverband reagiert

von Leticia Witte  22.01.2025

Washington D.C./Berlin

Trump stoppt UNRWA-Finanzierung

Die USA waren der größte Beitragszahler der UNO-Unterorganisation. Dies gilt vorerst nicht mehr

von Imanuel Marcus  22.01.2025

Erinnerung

NS-Gedenkstätten starten Social-Media-Kampagne »#GeradeJetzt«

Zum Start werden unter dem Motto »These stories still need to be told« ab dem 27. Januar Biografien und Zitate der Gedenkstätten in den Sozialen Medien vorgestellt

 22.01.2025

München

Terror-Sympathisant muss 3300 Euro Geldstrafe zahlen

Nach Ansicht des Gerichts hat der 28-jährige Angeklagte die Massaker der Hamas in Israel kurz nach der Tat gebilligt

 22.01.2025

Kommentar

Die europäische Iran-Politik braucht eine Zeitenwende

Die Chancen, das Mullah-Regime zu schwächen und damit den Nahen Osten zu stabilisieren, sind mit der Präsidentschaft Donald Trumps gestiegen

von Remko Leemhuis  22.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  22.01.2025

Bayern

Judenhass »beim Smalltalk in der Galerie«

Der Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle will das Sicherheitsgefühl von Juden in seinem Bundesland verbessern

 22.01.2025

Frankfurt am Main/Darmstadt

Israelfeindliche Propaganda verbreitet: Razzia gegen Verein

»Mit den Durchsuchungen unterstreichen wir, dass Antisemitismus in Hessen keinen Platz hat«, sagt Hessens Innenminister Poseck (CDU)

 22.01.2025