Washington D.C.

Rubio verurteilt Sanktionen gegen israelische Minister

Außenminister Marco Rubio Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

US-Außenminister Marco Rubio hat fünf Verbündete wegen Sanktionen gegen zwei israelische Kabinettsmitglieder kritisiert. In einer Erklärung rügte Rubio Großbritannien, Kanada, Norwegen, Neuseeland und Australien aufgrund der gegen den israelischen Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, und Finanzminister Bezalel Smotrich verhängten Sanktionen.

»Diese Sanktionen bringen die von den USA geführten Bemühungen um einen Waffenstillstand, die Heimkehr der Geiseln und die Beendigung des Krieges nicht voran«, sagte Rubio. Er warnte davor, Israel und den palästinensischen Terror auf eine Stufe zu stellen.

»Die Hamas ist eine terroristische Organisation, die unsägliche Gräueltaten begangen hat, weiterhin unschuldige Zivilisten als Geiseln hält und die Menschen im Gazastreifen daran hindert, in Frieden zu leben«, sagte der Minister. »Die Vereinigten Staaten drängen auf die Aufhebung der Sanktionen und stehen an der Seite Israels«, so Rubio.

Lesen Sie auch

Die Sanktionen richten sich gegen Ben-Gvir und Smotrich persönlich. Großbritannien nannte Aufforderungen zu Gewalt gegen Palästinenser als Begründung. In einer gemeinsamen Erklärung des britischen Außenministers David Lammy und seiner Amtskollegen hieß es, »extremistische Siedlergewalt und die Ausweitung der Siedlungen« gefährdeten eine Zweistaatenlösung.

Die beiden israelischen Minister, gegen die ein Einfrieren von Vermögenswerten und Reiseverbote verhängt werden, erklärten, sie würden sich nicht abschrecken lassen, während das israelische Außenministerium die Sanktionen als »empörend« bezeichnete.

Keine Auswirkungen

Die Sanktionen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr westliche Länder die Kriegsführung Israels kritisieren, während die Geiseln in der Gewalt der Hamas offenbar vergessen werden. Ministerpräsident Netanjahus Regierungsmehrheit hängt von den beiden rechtsextremen Ministern ab. Sie werden auch innerhalb Israels scharf kritisiert.

In Europa erwägen die Regierungen des Vereinigten Königreichs, der Niederlande und Frankreichs zusätzlich Handelssanktionen und Beschränkungen für Waffenverkäufe an Israel, um den Konflikt zu beenden.

Bundeskanzler Friedrich Merz sagte unlängst, die humanitäre Lage im Gazastreifen sei »nicht mehr mit dem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas zu rechtfertigen«. Grünen-Chefin Franziska Brantner forderte am Dienstag deutsche Sanktionen gegen die beiden israelischen Minister. im

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  09.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Demokratie vor Attacken schützen

Das Internationale Auschwitz Komitee sieht mit Sorge einen Rechtsruck. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht fordert es Solidarität mit den Schoa-Überlebenden

 09.11.2025

Berlin

Israels Botschafter: Linker Antisemitismus am gefährlichsten

Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, differenziert zwischen linkem, rechtem und islamistischem Antisemitismus. Und erläutert, welchen er für den gefährlichsten hält

 09.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025