Debatte

Rechtspopulist Wilders: Schuldige für Angriffe auf Juden ausbürgern

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der radikal-rechte Populist Geert Wilders will, dass Schuldige an den gewalttätigen Attacken auf israelische Fußballfans in Amsterdam ausgebürgert werden. Der Vorsitzende der größten Fraktion machte im Parlament in Den Haag Muslime für die Gewalt verantwortlich und aus Marokko stammende Niederländer.

»Wir sahen, wie Muslime Juden jagten in den Straßen von Amsterdam, ein Pogrom, der schlimmsten Art.« Die Täter müssten streng bestraft werden und dazu gehöre auch der Entzug der niederländischen Staatsangehörigkeit, wenn die Person die doppelte Staatsangehörigkeit habe.

Das Parlament hatte eine Dringlichkeitsdebatte über die Vorfälle von der vergangenen Woche einberufen. In der Nacht auf Freitag waren Dutzende israelische Fußballfans in der niederländischen Hauptstadt angegriffen worden. Die Attacken hatten weltweit Entsetzen ausgelöst. 20 bis 30 Menschen wurden verletzt, zumeist leicht. Bisher wurden drei junge Männer wegen der Angriffe festgenommen. Weitere Festnahmen werden erwartet.

Die rechten Koalitionsparteien, zu der erstmals auch die Partei für die Freiheit von Wilders gehört, wollen harte Strafen für Antisemitismus einführen und fordern strenge Anforderungen bei der Integration von Migranten.

Gegenstimmen aus der Opposition

Oppositionspolitiker warfen Wilders das Schüren von Hass auf Muslime vor. Er gieße Öl aufs Feuer, warnte der Sozialdemokrat Frans Timmermans. »Hass kann man nicht mit Hass bekämpfen.«

Die Amsterdamer Behörden und Polizei hatten die Ereignisse der Nacht rekonstruiert. Demnach waren die Randalierer »zu Fuß, auf Mopeds und in Autos« auf die Fans von Maccabi Tel Aviv losgegangen. Die Stadt und Polizei sprachen von gezielten antisemitischen Angriffen.

Im Internet war zuvor auch zu einer »Jagd auf Juden« aufgerufen worden. In der Rekonstruktion wird auch über Gewalttaten von großen Gruppen israelischer Fans berichtet sowie rassistisches Verhalten gegenüber muslimischen Niederländern. dpa

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

Frankfurt

Unibibliothek besitzt rund 7.500 mutmaßlich geraubte Bücher

Die Goethe-Universität hatte die Herkunft von insgesamt rund 79.000 Bänden geprüft, die zwischen 1942 und 1945 in den Bestand aufgenommen worden waren

 01.07.2025

Spionage-Skandal

Außenminister Wadephul bestellt iranischen Botschafter ein

Der CDU-Politiker rief außerdem zum Schutz von Juden in Deutschland auf

 01.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025