Unbekannte haben zwei Eier an die Fassade der Lörracher Synagoge geworfen. Ein antisemitischer Hintergrund sei nicht auszuschließen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Tatzeitraum war zwischen Sonntagabend und Mittwochmorgen. Gebäude in der Umgebung waren nicht betroffen.
»Leider wurde unsere Synagoge wieder Ziel eines antisemitischen Angriffs«, sagte Rabbiner Moshe Flomenmann gegenüber der Jüdischen Allgemeinen. Bereits Anfang November des vergangenen Jahres hatten Unbekannte ebenfalls zwei Eier an die Synagoge geworfen, die Täter konnten nicht ermittelt werden.
Es bleibe »ein Gefühl, das sehr unangenehm ist«, sagt Rabbiner Flomenmann.
Die Gemeinde habe Strafanzeige bei der Polizei gestellt, so Rabbiner Flomenmann. Man vertraue auf die Behörden, es bleibe jedoch »ein Gefühl, das sehr unangenehm ist«. Der Vorfall zeige, »dass das jüdische Leben in Lörrach nicht allen gefällt«, sagte der Rabbiner. Aber: »Wir machen weiter!«
Unterstützung Der Antisemitismusbeauftrage von Baden-Württemberg, Michael Blume, sagte auf Anfrage dieser Zeitung: »Als die Synagoge Lörrach gebaut wurde, war sie auf Offenheit angelegt.« Nach »mehreren antisemitischen Vorfällen inklusive Eierwürfen« hätten die Sicherheitsmaßnahmen jedoch ausgebaut werden müssen. In dieser Situation benötige die Gemeinde »unsere Unterstützung«, so Blume. dpa/js