Berlin

Rabbiner beklagen Druck auf Religionsfreiheit in Europa

Gady Gronich, Generalsekretär der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) Foto: CER

Berlin

Rabbiner beklagen Druck auf Religionsfreiheit in Europa

Generalsekretär der Europäischen Rabbinerkonferenz Gady Gronich nennt die weltweite Lage »besorgniserregend«.

 29.10.2020 09:02 Uhr

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat die europäische Politik zu mehr Aufmerksamkeit für das Thema Religionsfreiheit aufgefordert. CER-Generalsekretär Gady Gronich nannte am Donnerstag in einem Interview der Deutschen Welle in Berlin die weltweite Lage der Religionsfreiheit »besorgniserregend«.

TREND Der am Mittwoch vorgestellte Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Religionsfreiheit zeige einen »länger anhaltenden Trend auf«, sagte Gronich. Auch die in Europa lebenden religiösen Minderheiten gerieten in der Freiheit ihrer Religionsausübung unter Druck.

Der CER-Generalsekretär verwies auf Anschläge und Angriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen, beklagte aber auch rechtliche Einschränkungen. Belgien habe im vergangenen Jahr das religiöse Schlachten verboten. »Dänemark und Polen erwägen gerade, ein solches Verbot einzuführen.« Das widerspreche der Religionsfreiheit, die doch in der Grundrechtecharta der Europäischen Union als »europäischer Wert« garantiert werden solle.

BEKENNTNIS Gronich forderte Europas Politik und die derzeitige deutsche EU-Ratspräsidentschaft zu einem stärkeren Bekenntnis zum Grundrecht der Religionsfreiheit auf. Beide sollten diesem Thema mehr Gewicht geben.

Im Kern gehe es um die Frage, ob die europäische Gesellschaft »religiöse Minderheiten weiter willkommen heißt«. Der 60-jährige Gronich ist seit 2017 CER-Generalsekretär. kna

Nahost

Netanjahu nach Washington abgereist - Treffen mit Trump 

Der israelische Regierungschef trifft den US-Präsidenten zum dritten Mal in sechs Monaten. Die Beziehungen sind eng. Mit Blick auf den Nahen Osten knüpfen sich an den Besuch große Erwartungen

 06.07.2025

Politik

AfD will im Bundestag »gemäßigt« auftreten

Die rechtsextreme Partei will sich im Parlament weniger krawallig präsentieren und beschließt dafür einen Verhaltenskodex

 06.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Meinung

Israel, Iran und das Völkerrecht

Die Präventivschläge Israels gegen das Atomprogramm der Mullahs verstießen nicht gegen das Völkerrecht, sondern waren ebenso notwendig wie angemessen

von Daniel Neumann  06.07.2025

Westjordanland

Kritik nach Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Eine Korrespondentin und ein Kameramann wurden am Freitag von radikalen Siedlern mit Steinen beworfen

 06.07.2025

Interview

Antisemitismusforscher: »Seit dem 7. Oktober gibt es eine Mobilisierung gegen Juden«

Günther Jikeli über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf die deutsche Gesellschaft, israelfeindliche Proteste an Hochschulen und Defizite in der Wissensvermittlung

von Pascal Beck  06.07.2025

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Meinung

Der falsche Feind

Warum der deutsche Pazifismus blind für die Realitäten in Nahost ist – und deshalb moralisch Schiffbruch erleiden muss

von Mirna Funk  06.07.2025 Aktualisiert