Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die Annahme eines neuen Katalogs von Empfehlungen durch den EU-Ministerrat am Donnerstag begrüßt. Darin soll der Kampf gegen den Antisemitismus zu einer Priorität in der gesamten Europäischen Union gemacht werden. Empfohlen werden unter anderem die Erarbeitung und Umsetzung von nationalen Aktionsplänen, eine bessere Aufklärung über den Holocaust und die Erhöhung der finanziellen Mittel, die die EU für diesen Bereich einsetzt.
Auch die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) begrüßte die Ratsempfehlungen. CER-Präsident Pinchas Goldschmidt forderte aber, dass ein wichtiger Aspekt nachgebessert werden müsse: »Bei all den Bemühungen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus auch die Wahrung und Garantie der freien Religionsausübung miteinschließt«, erklärte Goldschmidt.
Vor allem religiöse Minderheiten gerieten immer mehr ins Fadenkreuz und würden attackiert. Religionsfreiheit sei heutzutage auch eine Sicherheitsfrage. Staat und Gesellschaft hätten eine Schutzverantwortung, so der CER-Präsident und Moskauer Oberrabbiner.
»Sie müssen gewährleisten, dass neben der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus Religionsfreiheit garantiert wird, dass Betende ihren Glauben ohne Angst vor Hass- und Gewalttätern in Sicherheit praktizieren können.« Auch der »Kriminalisierung der Beschneidung und des koscheren Schlachtens unter dem Deckmantel der Kinderrechte und der Tierschutzgesetze« müssten die EU-Staaten sich widersetzen. mth