Berlin

Polizei verbietet weitere Pro-Terror-Demonstrationen

Am 13. Oktober kam es in Neukölln erneut zu verbotenen, antiisraelischen Protesten. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Berliner Polizei hat zum wiederholten Mal pro-palästinensische Demonstrationen in den Stadtteilen Neukölln und Mitte verboten - aus Sorge vor Ausschreitungen und antisemitischer Propaganda. Da vor allem letztere bei früheren Märschen dieser Art regelmäßig gehört wurde, ist die Entscheidung der Versammlungsbehörde keine Überraschung.

Für Mittwoch war ein Aufmarsch mit dem Titel »Demo in Solidarität mit Palästina« vom Richardplatz zum Kottbusser Tor in Kreuzberg angemeldet worden. Am Donnerstag sollte eine »Kundgebung mit Kerzen als Andenken an die Opfer im Gazastreifen« am Potsdamer Platz in Mitte stattfinden.

Zusätzlich verbot die Polizei Ersatzveranstaltungen bis zum 27. Oktober. Die Strategie entspricht auch der Politik des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU), der mehrfach klargestellt hatte, Antisemitismus und das Feiern von Terrorakten habe auf den Straßen Berlins keinen Platz. Am Donnerstag ist eine Regierungserklärung Wegners zum Thema Judenhass im Abgeordnetenhaus vorgesehen.

Volksverhetzung und Gewaltverherrlichung

Zur Begründung der Verbote hieß es bei der Polizei: »Basierend auf Erfahrungen der vergangenen Jahre und auch der jüngeren Vergangenheit, weitergehenden Erkenntnissen und der Erstellung einer Prognose hat die Prüfung der Versammlungsbehörde ergeben, dass die unmittelbare Gefahr besteht, dass es bei den Versammlungen zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen und Gewaltverherrlichungen kommt.«

Auch will die Behörde ein »Vermitteln von Gewaltbereitschaft«, »Einschüchterungen« sowie »Gewalttätigkeiten« verhindern. Bereits vor der jüngsten Terrorattacke der Hamas auf Israel, bei der mehr als 1400 Menschen ermordet, Tausende verletzt und über 200 als Geiseln genommen wurden, war gerade bei entsprechenden Demonstrationen in Berlin antisemitische Pro-Terror-Propaganda verbreitet worden.

Eine der Organisationen, die Demos dieser Art mehrfach organisiert hat, nämlich Samidoun, soll nun verboten werden. Die Gruppe sammelt in Deutschland Spenden für den palästinensischen Terror und ist mit der Terrororganisation PFLP verbandelt.

Straftaten angezeigt

Unterdessen kam es nach Polizeiangaben auch am Montag zu »Straftaten in Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt«. Dazu gehörten »Farbschmierereien«. In der Neuköllner Weichselstraße wurde ein Paar mit einem pyrotechnischen Gegenstand beworfen. Die Frau und der Mann hatten sich zuvor in einer Bar auf Ivrit unterhalten, während der Täter Arabisch gesprochen haben soll. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin ermittelt bereits.

Im Stadtteil Gesundbrunnen hatte ein 39-jähriger Bewohner eine Hisbollah-Flagge auf seinen Balkon gestellt. Auch in diesem Fall laufen Ermittlungen.

Hinzu kam am Montag eine Sachbeschädigung an einer israelischen Flagge vor dem Rathaus Moabit. Zuvor war bereits vor dem Rathaus Neukölln eine israelische Flagge heruntergerissen und beschädigt worden. Auch hier ist der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert.

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025