Berlin

Neujahrsempfang beim Bundespräsidenten

Elke Büdenbender, Zentralratspräsident Josef Schuster und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Neujahrsempfang im Schloss Bellevue Foto: Uwe Steinert

Bei seinem traditionellen Neujahrsempfang hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Angriffe auf Kommunalpolitiker verurteilt und einen besseren Schutz von Amtsträgern angemahnt. »Es ist die Aufgabe von Politik, Polizei und Justiz, auch und gerade diejenigen zu schützen, die sich in öffentlichen Ämtern für unser Gemeinwesen engagieren«, sagte Steinmeier laut Redemanuskript am Donnerstag vor Personen des öffentlichen Lebens und ehrenamtlich Engagierten im Berliner Schloss Bellevue.

Aufgabe Gleichzeitig sei es Aufgabe aller Bürger, »gegen ein Klima des Hasses und der Menschenverachtung zu kämpfen«. Es dürfe nicht sein, dass Kommunalpolitiker schlaflose Nächte hätten, weil sie beleidigt und bedroht werden, sagte das Staatsoberhaupt.

Ebenso dürfe es nicht sein, dass sich Menschen von ihrem Amt zurückziehen, weil sie um ihr Leben und das ihrer Familien fürchten müssten. »Wir brauchen jeden, der an mehr denkt als nur an sich selbst«, sagte Steinmeier.

Angriffe und Bedrohungen gegen Kommunalpolitiker sind laut kommunalen Spitzenverbänden zunehmend zu einem Problem geworden. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will durch eine Änderung des Strafrechts für einen besseren Schutz sorgen. Künftig sollen auch Drohungen gegen Kommunalpolitiker strafbar werden.

Arbeit Zum traditionellen Neujahrsempfang hieß Steinmeier auch Zentralratspräsident Josef Schuster willkommen. Zudem waren 70 in allen Gesellschaftsbereichen Engagierte eingeladen, um deren Arbeit zu ehren. Darunter auch Susanne Benizri aus Mannheim, die sich in der Jüdischen Gemeinde in Mannheim engagiert. Sie hat das Jugendbegegnungsprojekt »Likrat« aufgebaut, das jüdische Schülerinnen und Schüler in Klassenbesuchen über ihren Alltag berichten lässt.

Auch Sabrina Albers und Kerstin Scholl aus Speyer wurden geehrt. Die beiden Stadtführerinnen positionieren sich klar gegen Antisemitismus und Fremdenhass. Auf ihre Initiative hin wurden 2018 die ersten Stolpersteine in Speyer verlegt.

Kapitän Eingeladen war unter anderem Sevim Celebi-Gottschlich, die nach Angaben des Bundespräsidialamtes als erste Migrantin Mitglied in einem deutschen Parlament war, nämlich von 1987 bis 1989 im Berliner Abgeordnetenhaus. Geehrt werden sollte auch Abdul-Kader Jaber aus Bremerhaven, der sich als ehemaliger Kapitän bei der dortigen Seemannsmission engagiert. epd/ja

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Berlin

Verfassungsschutz nimmt neue AfD-Jugend ins Blickfeld

Ist auch die »Generation Deutschland« rechtsextremistisch? Sie rückt bereits in den Fokus des Bundesamts für Verfassungsschutz

 04.12.2025

Berlin

Merz und Wegner nennen Lübcke-Statue geschmacklos

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte Unmut: Das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten

 04.12.2025

Bayern

Landtag wirbt für Yad Vashem-Außenstelle in München

Ein fraktionsübergreifenden Antrag – ohne Beteiligung der AfD - für eine Außenstelle der israelischen Gedenkstätte im Freistaat liegt vor

 04.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  04.12.2025

Graz

Verharmlosung von NS-Verbrechen: Haft für Deutschen in Österreich

Lange Haftstrafe für einen Publizisten: Was steckt hinter dem Urteil, und wie stufen Extremismusforscher seine bereits eingestellte Zeitschrift ein?

 04.12.2025