Berlin

Neuer Antisemitismus-Leitfaden für Polizei und Staatsanwaltschaft

Foto: dpa

Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin haben gemeinsam einen Leitfaden zur Verfolgung antisemitischer Straftaten erstellt. Damit soll die Ermittlungsarbeit in diesem Bereich verstärkt werden, teilten die beiden Behörden am Dienstag in Berlin mit.

Mit dem Leitfaden werde den Mitarbeitenden der Polizei sowie der Amts- und Staatsanwaltschaft eine praxisnahe Handlungsempfehlung für die Verfolgung antisemitischer Straftaten gegeben. Gleichzeitig soll er helfen, Antisemitismus besser zu erkennen und die Sensibilität für dieses wichtige Thema fördern.

orientierungshilfe Erarbeitet wurde die Orientierungshilfe vom Antisemitismusbeauftragten der Polizei Berlin, Wolfram Pemp, gemeinsam mit der Antisemitismusbeauftragten der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Claudia Vanoni. Dabei wurden sie den Angaben zufolge von zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt.

»Judenfeindliche Angriffe nehmen stetig zu«, erklärten Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Generalstaatsanwältin Margarete Koppers. Die Bekämpfung von Antisemitismus bleibe daher eine zentrale Aufgabe. »Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz«, betonten beide.

Die Behörden setzten alles daran, die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeitenden bei der Verfolgung antisemitischer Straftaten noch weiter zu verbessern. »Der gemeinsame Leitfaden unserer Antisemitismusbeauftragten ist hierfür ein wichtiger Baustein«, so Slowik und Koppers.

RIAS Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) begrüßte den Leitfaden als ersten Schritt. Die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken, bilde dafür eine gute Grundlage, erklärte RIAS-Projektleiter Benjamin Steinitz.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) begrüßte den Leitfaden als ersten Schritt.

Am wichtigsten sei aber, dass der Perspektive von Betroffenen antisemitischer Taten darin eine zentrale Rolle zugewiesen werde. »Wir wünschen uns, dass insbesondere dieser Punkt konsequent in der täglichen Arbeit umgesetzt wird«, so Steinitz.

Laut der internationalen IHRA-Arbeitsdefinition ist Antisemitismus eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Antisemitismus richte sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen, heißt es. Darüber hinaus könne auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein. epd

Potsdam

Brandenburg: Ja zum Existenzrecht Israels künftig Bedingung zur Einbürgerung

Die Entscheidung der Landesregierung gilt seit Juni dieses Jahres

 18.07.2025

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  18.07.2025

Meinung

Kein Mensch interessiert sich für den AStA, aber vielleicht sollte man es

An der FU Berlin berieten Studenten darüber, wie man die Intifada globalisieren könnte. Darüber kann man lachen, doch den radikalen Israelfeinden steht der Marsch durch die Institutionen noch bevor

von Noam Petri  18.07.2025

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025

Analyse

Inszenierung des angeblich Unpolitischen

Im Prozess von Lahav Shapira gegen Burak Y. versuchte die Verteidigung, so zu tun, als hätte die Nötigung des jüdischen Studenten nichts mit dem Nahost-Konflikt zu tun. Doch Burak Y. selbst unterlief diese Strategie

von Ruben Gerczikow  18.07.2025

Berlin

Israelisches Restaurant verschiebt wegen israelfeindlicher Proteste Eröffnung

»Ein Restaurant zu eröffnen, sollte eine fröhliche Feier sein«, so die Betreiber. Unter den aktuellen Umständen sei es »kaum möglich, diese Freude zu spüren«

 18.07.2025

Washington D.C.

Trump will Veröffentlichung einiger Epstein-Unterlagen

Der amerikanische Präsident lässt sich selten unter Druck setzen. Doch im Fall Epstein reagiert er nun. Ob das seinen Anhängern reicht?

 18.07.2025

Flandern

Gericht verbietet Transit von Militärgut für Israel

Der Hafen in Antwerpen ist einer der größten Europas. Einer Gerichtsentscheidung zufolge dürfen Schiffe, die von dort aus in den einzigen jüdischen Staat fahren, kein Militärgut mehr mitnehmen

 18.07.2025

Regierung

Warum Friedrich Merz Angela Merkel erst zum 100. Geburtstag öffentlich gratulieren will

Alte Rivalität rostet nicht? Als der Bundeskanzler in Großbritannien auf das Verhältnis zu seiner Vorvorgängerin angesprochen wird, reagiert er schlagfertig

 17.07.2025