Thüringer Landtag

Neue Freunde für Israel

Blick in den Plenarsaal des Thüringer Landtags Foto: dpa

Abgeordnete aller Fraktionen des Thüringer Landtages haben einen Parlamentsfreundeskreis Israel gegründet. Das Gremium wird von den Abgeordneten Stefan Gruhner (CDU) und Katharina König (Linke) geführt, wie der Thüringer Landtag am Sonntag in Erfurt mitteilte. Dem Freundeskreis gehören insgesamt 27 Abgeordnete des Landtages an.

Ziel des Gremiums sei es, für eine stärkere Akzeptanz jüdisch-religiösen Lebens in Thüringen und den Kampf gegen Antisemitismus, Antizionismus und Rassismus einzutreten. Zudem sollen die Beziehungen zwischen der Knesset und dem Thüringer Landtag entwickelt und der politische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Austausch zwischen Thüringen und Israel befördert werden.

verantwortung »Wir brauchen keine 180-Grad Wende in der Erinnerungspolitik, sondern im Gegenteil ein noch stärkeres Bewusstsein dafür, dass die Erinnerung an die Schoa bewahrt werden muss«, betonte Gruhner. Die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel müsse Teil der Staatsräson sein. »Wir teilen mit Israel als derzeit einziger Demokratie im Nahen Osten gemeinsame Werte und Interessen. Neben kulturellem und religiösem Austausch, können wir von der enormen Gründerkultur und dem innovationsfreundlichen Klima in Israel viel für Thüringen lernen und beiderseitig ökonomisch profitieren«, erklärte der CDU-Politiker weiter.

»Die Gründung des Freundeskreis Israel ist nicht nur ein historisches, sondern auch ein aktuell politisch wichtiges Zeichen«, sagte König: »In Zeiten von wachsendem Antisemitismus und Antizionismus ist es unser Wille und unsere Aufgabe ein klares Bekenntnis für Israel zu setzen und zum Verständnis der diffizilen Situation beizutragen.« In Thüringen gebe es zudem eine besondere historische Verpflichtung, die Erinnerung an die Schoa und andere Verbrechen gegen Juden zu bewahren und lebendig zu halten.

Im Thüringer Landtag gibt es den Angaben zufolge nun fünf parlamentarische Freundeskreise (Litauen, Mordowien, Kaliningrad,Tirol, Israel). Freundeskreise können auf Initiative der Abgeordneten in jeder Legislaturperiode gegründet werden. Mitglieder sind in der Regel Abgeordnete aller Fraktionen, die fraktionsübergreifend im Freundeskreis zusammenarbeiten, hieß es. epd

Prozess

Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte »Allahu akbar«-Ruf

Dem spanischen Touristen Iker M. wurde im Februar von einem 19-jährigen Syrer beim Besuch des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Messer in die Kehle geschnitten. Vor Gericht berichtete er von Angstzuständen, die er seitdem hat

 03.12.2025

Nach Eklats

Präsidentin der TU Berlin abgewählt

Sie war einst im Beraterkreis des damaligen Kanzlers Olaf Scholz und sorgte immer wieder für Kontroversen. Nun ist Geraldine Rauch als TU-Präsidentin abgewählt. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte

 03.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025