Kriminalität

Neue Dimension: Antisemitische Straftaten steigen sprunghaft an

Foto: picture alliance / dpa

Insgesamt 793 antisemitische Straftaten hat das Bundeskriminalamt (BKA) für die ersten drei Monate des Jahres 2024 aufgelistet, darunter 14 Gewalttaten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Gruppe im Bundestag hervor, die der »Welt« vorliegt.

Schwerpunkte bilden laut Zeitung die 381 Straf- und vier Gewalttaten im Bereich der »rechten« Ideologie sowie 242 Straf- und drei Gewalttaten aus einer »ausländischen« Ideologie.

Die Delikte reichen von Beleidigung und das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole, bis hin zu gefährlicher Körperverletzung. Häufig kam es auch zum Straftatbestand der Belohnung und Billigung von Straftaten, worunter etwa die Glorifizierung des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 fallen kann.

Unsinnige Phrase

Die Zahlen sind in der Regel Nachmeldungen unterworfen: Im vergangenen Jahr wurden 379 Straftaten im ersten Quartal später noch auf 643 Taten korrigiert, wie die Zeitung schreibt.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) forderte Konsequenzen. »Die Phrase Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft ist Unsinn. Wir sollten aufhören mit diesen Phrasen und endlich was tun«, sagte Pau der »Welt«.

Auch die gesellschaftliche Linke müsse sich viel stärker mit ihrem Antisemitismus auseinandersetzen. »Dass an der FU Berlin der Lehrbetrieb eingestellt werden muss oder Israelfeinde das Audimax in Leipzig besetzen, können wir nicht hinnehmen.«

Am Dienstag wurden »propalästinensische« Proteste an der Leipziger Universität sowie an der Freien Universität (FU) Berlin durch die Polizei aufgelöst. Die Polizei leitete zahlreiche Ermittlungsverfahren ein. epd

Den Haag

Strafgericht: Haftbefehle gegen Netanjahu und Hamas-Führer

Weitere Haftbefehle sollen gegen Israels Verteidigungsminister Joav Galant sowie gegen die Hamas-Terroristen Mohammed Deif und Ismail Hanija erlassen werden

 20.05.2024

Den Haag/Jerusalem

Israels Außenminister: »Skandalöse Entscheidung« des Chefanklägers

Die Entscheidung ist ein zügelloser Angriff auf die Opfer des 7. Oktober, betont Außenminister Katz

 20.05.2024 Aktualisiert

Nahost

Berichte: Israel nicht in Absturz von Irans Präsident Raisi verwickelt

Irans Präsident und Außenminister sind am Sonntag ums Leben gekommen

 20.05.2024

Antisemitismus

Beck: Forderung nach Vernichtung Israels soll strafbar sein

Auf Israelhass-Aktionen folgten häufig Angriffe auf Juden, sagt der DIG-Chef

 20.05.2024

Iran

Präsident Raisi bei Helikopter-Absturz umgekommen

Laut Staatsmedien hat keiner der neun Insassen überlebt

 20.05.2024

Zusammenfassung

Hubschrauber-Absturz von Irans Präsident Raisi: Was bisher bekannt ist

Der 63-jährige war zusammen mit Irans Außenminister auf der Rückreise von einem Treffen in Aserbaidschan

 19.05.2024

Israel

Proteste gegen Regierungschef Netanjahu

Wütende Demonstrationen gegen den Ministerpräsidenten und für die Rückholung aller Geiseln

 19.05.2024

Antisemitismus

»Bild« kritisiert FU Berlin wegen Beschwerde beim Presserat

»Bild«-Sprecher: Bedauerlich, dass eine Universität Berichterstattung über antisemitische Aktionen unterbinden und sanktionieren möchte

 18.05.2024

Jubiläum

Wehrhaft, aber keineswegs unüberwindbar

Vor 75 Jahren trat das Grundgesetz in Kraft, eine Verfassung, in die viele Elemente der wehrhaften Demokratie eingebaut sind. Doch verteidigt werden muss die Republik letztlich von den Bürgern

von Christoph Driessen  18.05.2024