Gaza/Israel

Netanjahu: Sichere Passage für Zivilisten, aber keine Waffenruhe

Benjamin Netanjahu Foto: POOL

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will Zivilisten weiter eine sichere Flucht aus dem Kampfgebiet im abgeriegelten Gazastreifens gewähren. »Die Kämpfe gegen die Hamas, die Hamas-Terroristen, gehen weiter, aber wir wollen an bestimmten Orten für einen bestimmten Zeitraum, ein paar Stunden hier, ein paar Stunden dort, eine sichere Passage von Zivilisten aus der Kampfzone ermöglichen. Und das machen wir auch«, sagte er dem US-Sender Fox News am Donnerstag (Ortszeit).

Zuvor hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington mitgeteilt, Israel habe täglichen, vierstündigen humanitären Pausen im nördlichen Teil des Gazastreifens zugestimmt.

Ein ranghoher Beamter der israelischen Regierung bestätigte der »Times of Israel« eigenen Angaben zufolge, dass die israelische Regierung »humanitären Pausen« zugestimmt habe. Demnach sollen die »taktischen, lokalen« Pausen den Bewohnern des Gazastreifens die Möglichkeit geben, vom Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen, weg von den am stärksten umkämpften Gebieten.

»Waffenstillstand bedeutet Kapitulation«

Netanjahus Büro hatte zuvor auf einen schon bestehenden Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden verwiesen, auf dem Israel den Menschen zurzeit regelmäßig für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50.000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.

Netanjahu betonte in dem Interview erneut, dass Israel einem Waffenstillstand nicht zugestimmt habe. »Ein Waffenstillstand mit der Hamas bedeutet eine Kapitulation vor der Hamas«, sagte er. »Es wird also keinen Waffenstillstand ohne die Freilassung der israelischen Geiseln geben.«

Der Ministerpräsident sagte weiter, Israel wolle nicht versuchen, den Gazastreifen zu erobern, zu regieren oder zu besetzen. »Aber wir wollen ihm und uns eine bessere Zukunft im gesamten Nahen Osten geben. Und dazu muss die Hamas besiegt werden.«

Er habe keinen Zeitplan festgelegt, »denn es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen«, sagte Netanjahu. »Wir müssen die Hamas zerstören, nicht nur um unseretwillen, sondern um der Menschheit willen. Um der Zivilisation willen, um der Palästinenser und Israelis gleichermaßen willen.« Der Gazastreifen müsse entmilitarisiert, entradikalisiert und wiederaufgebaut werden. dpa

Berlin

Innenminister wollen Leugnung des Existenzrechts Israels bestrafen

Tests zur Einbürgerung sollten mit Fragen zur besonderen Verantwortung für jüdisches Leben ergänzt werden

 08.12.2023

Auswärtiges Amt

»Keine Gleichsetzung der Siedlerbewegung mit der Hamas«

Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisiert das Auswärtiges Amt für seinen Visa-Stopp für israelische Siedler

von Michael Thaidigsmann  08.12.2023

Dresden

AfD in Sachsen gesichert rechtsextremistisch

Es ist der dritte Landesverband mit einer solchen Einstufung

 08.12.2023

Berlin

Chanukka-Leuchter geschändet

Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 08.12.2023

Argentinien

»Tod den zionistischen Juden«

Das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires erhielt eine Bombendrohung

 08.12.2023

Antisemitismus

Zentralrat: »Beim IZH in Hamburg braucht es nicht nur Durchsuchungen«

Josef Schuster fordert mehr Maßnahmen gegen Antisemitismus

 07.12.2023

Extremismus

Seit Hamas-Massaker 4300 islamistische Straftaten in Deutschland

Innenminister einig bei Schutz jüdischen Lebens und Terrorbekämpfung

 07.12.2023

Berlin

Licht in dunklen Zeiten

Am Brandenburger Tor mischten sich Trauer und Hoffnung

von Imanuel Marcus  07.12.2023

Brandenburger Tor

Bundeskanzler Scholz entzündet feierlich erstes Chanukka-Licht

Scholz: Mitgefühl und Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft zu zeigen, ist in diesen Tagen besonders wichtig

von Markus Geiler  07.12.2023