Nach Eklat

Zukunft von »Religion und Außenpolitik« weiter offen

Auswärtiges Amt in Berlin Foto: dpa

Auch nach dem Wechsel an der Spitze des Außenministeriums bleibt die Zukunft des Projekts »Religion und Außenpolitik« offen. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete am Donnerstag, die Beschäftigung mit dem Thema sei weiter eine wichtige Aufgabe. Die Stärkung des Bereichs Religion und Außenpolitik habe sich die Bundesregierung auch im Rahmen des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP vorgenommen, hieß es weiter.

Nach Kritik an der Berufung der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Nurhan Soykan, zur Beraterin für das Team »Religion und Außenpolitik« hatte das Ministerium das Projekt im August 2020 auf Eis gelegt und einen Beratungsprozess angekündigt. Nurhan war die Unterstützung antisemitischer und islamistischer Positionen vorgeworfen worden.

Von dem angekündigten Beratungsprozess war bislang öffentlich nichts mehr zu hören. Der damalige Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung im Auswärtigen Amt, Andreas Görgen, und weitere maßgeblich an dem Projekt Beteiligte haben sich neuen Aufgaben zugewandt. Görgen ist heute leitender Beamter bei Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).

Das Projekt »Religion und Außenpolitik« wurden 2016 vom damaligen Außenminister und heutigem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufen, um den Einfluss der Religionen zu verstehen und auszuloten, wie Religionsgruppen bei Friedensgesprächen und diplomatischen Prozessen zur Wahrung des Friedens eingebunden werden können. Die Abteilung organisierte Konferenzen mit Religionsvertretern aus aller Welt, zum Beispiel in Kooperation mit der Organisation »Religions for Peace«.

Unter Außenminister Heiko Maas (SPD) wurde das Projekt ausgesetzt. Wie die neue Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit dem Thema umgehen wird, ist noch unklar. epd

Senat

Mehrere Berliner Abgeordnete verlassen Linkspartei

Wegen eines Antisemitismus-Streits kehren einige Politiker der Linkspartei den Rücken - auch der ehemalige Senator Klaus Lederer

 23.10.2024

Straßburg

Alle Klarheiten beseitigt

Der Streit über EU-Gelder für die Palästinenser und die UNRWA entzweit das Europäische Parlament

von Michael Thaidigsmann  23.10.2024

USA/Israel

FBI übernimmt Ermittlungen nach Geheimdienstleck

Dokumente über Israels Vorbereitungen für einen Angriff gegen den Iran gelangten an die Öffentlichkeit. Wer steckt dahinter?

 23.10.2024

Washington D.C.

Trump wollte »Militärs wie Hitlers Generäle«

Sein ehemaliger Stabschef John Kelly erinnert sich an höchst problematische Aussagen

 23.10.2024

Herta Müller

»Das Wort ›Märtyrer‹ verachtet das Leben schlechthin«

Die Literaturnobelpreisträgerin wurde mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

von Herta Müller  23.10.2024

Dokumentation

»Eine Welt ohne Herta Müllers kompromisslose Literatur ist unvorstellbar«

Herta Müller ist mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet worden. Lesen Sie hier die Laudatio von Josef Joffe

von Josef Joffe  23.10.2024

Antisemitismus

Auch in Halle Stolpersteine gestohlen

In Halle wurden ebenfalls Stolpersteine aus dem Boden gebrochen

 22.10.2024

USA

Israelfeindliche Gruppen an Unis werden immer radikaler

Auch an der Columbia University ist die Situation alarmierend

von Imanuel Marcus  22.10.2024

Umfrage

Grüne am ehesten für Waffenexporte nach Israel

Die Mehrheit der Deutschen lehnt Waffenlieferungen an den jüdischen Staat jedoch ab

 22.10.2024