Französischer Geheimdienst

Mordpläne gegen Juden in Deutschland aufgedeckt

Der französische Geheimdienst DGSI enttarnte die Terrorverdächtigen im Mai. Foto: IMAGO/Zoonar

Drei Deutsch-Israelis in München und Berlin standen auf ihrer Todesliste: Das in Frankreich lebende Paar Abdelkrim S. und Sabrina B. soll im Auftrag des iranischen Regimes Morde an Juden in Deutschland geplant haben. Doch der französische Geheimdienst DGSI kam den beiden zuvor. Seit Mai sitzen S. und B. in Paris in Untersuchungshaft.

Über diesen Fall berichten international mehrere Medien, in Deutschland unter anderem »Spiegel« und »Bild«. Dass Abdelkrim S. Teil einer Terrorgruppe sein soll, die Juden in Deutschland ins Fadenkreuz nimmt, wurde bereits im Mai öffentlich. Doch nun kommen neue Details ans Licht. Grundlage der erneuten Berichterstattung sind vertrauliche Dokumente des DGSI, die zuerst dem französischen Enthüllungsportal »Mediapart« zugespielt worden sind.

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Demnach beobachtet der DGSI ein Wiederaufleben des »iranischen Staatsterrorismus« in Europa, wie die »Bild« aus dem Bericht des französischen Geheimdienstes zitiert. Seit neun Jahren hätten »die iranischen Dienste eine Praxis der gezielten Morde wieder aufgenommen« und insbesondere seit dem 7. Oktober 2023 habe die Bedrohung zugenommen. Für ihre Anschläge rekrutiere der Iran Kriminelle in Europa.

Auch Abdelkrim S. war bislang vor allem durch seinen Kontakt ins Drogenmilieu und die Mitgliedschaft bei einer kriminellen Gang polizeibekannt gewesen. Nun verdächtigen ihn die französischen Behörden der Anführer einer iranischen Terrorzelle zu sein, die zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 in Frankreich vier Brandanschläge auf Unternehmen von Israelis verübt zu haben.

Neben den drei Personen in Deutschland sollen auch mehrere israelisch-stämmige Menschen in Paris Attentatsziele der Zelle gewesen sein. Laut DGSI versuche das Mullah-Regime damit, Unsicherheit unter iranischen Oppositionellen im Ausland und der jüdischen Gemeinschaft zu verbreiten. Die Botschaft: Jüdinnen und Juden sollen sich nirgendwo auf der Welt sicher fühlen können. ja

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