Halle

Ministerin: JVA verantwortlich für Fluchtversuch

Der mutmaßliche Attentäter des Anschlags auf die Synagoge von Halle, Stephan B., kletterte über einen Zaun in der Hallenser JVA »Roter Ochse« Foto: imago images/Christian Grube

Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) hat die JVA Halle für den Fluchtversuch des Terrorverdächtigen Stephan B. verantwortlich gemacht. Diese habe eigenständig die Haftbedingungen gelockert und damit seinen Fluchtversuch ermöglicht, teilte Keding am Dienstag mit.

FREIGANG Der 28-Jährige sei am Tag seines Fluchtversuches im Rahmen eines Freigangs auf dem Gefängnishof zunächst nur von einem, später dann von gar keinem JVA-Bediensteten bewacht worden, erklärte die Ministerin am Dienstag in Magdeburg.

Das Ministerium habe dagegen erlassen, dass B. außerhalb der Zelle jederzeit von drei Wächtern beaufsichtigt wird. Diese Anordnung hätte laut Keding nur durch ihr Ministerium geändert werden dürfen – das sei nicht geschehen.

Außerdem habe ein technischer Defekt die Wächter, die B. über die Sicherheitskameras hätten bewachen sollen, abgelenkt. B.s Fehlen bemerkte das Gefängnispersonal demnach erst nach etwa zwei Minuten. Eine reale Fluchtgefahr habe aber zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Bereits kurz nach dem Bekanntwerden des Vorfalls hatte die CDU-Politikerin erklärt, das Gefängnispersonal habe ganz offensichtlich Vorschriften verletzt.

Vorige Woche war bekannt geworden, dass der 28-Jährige im Gefängnis »Roter Ochse« in Halle am 30. Mai mehrere Minuten unbeobachtet war. Dabei kletterte er nach bisherigen Erkenntnissen über einen Zaun und versuchte, offene Türen und Gullydeckel zu finden, ehe er wieder in Gewahrsam genommen wurde.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Pfingstwochenende. Das Justizministerium erfuhr nach eigenen Angaben drei Tage später davon und machte es vorigen Mittwoch öffentlich.

SYNAGOGENANSCHLAG Die Bundesanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen zweifachen Mord und 68-fachen Mordversuch »aus einer antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gesinnung heraus« vor. Er soll am 9. Oktober vorigen Jahres schwer bewaffnet versucht haben, in die gut besuchte Synagoge in Halle einzudringen.

Als das misslang, soll er zwei Menschen in der Nähe erschossen und auf seiner Flucht mehrere Menschen verletzt haben, ehe er festgenommen wurde. Der Prozess soll voraussichtlich Ende Juli starten. dpa

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024