Tunesien

Fünf Tote bei Anschlag auf Synagoge

Die Synagoge «La Ghriba« auf Djerba Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Bei einem Angriff auf eine Synagoge in Tunesien sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. Neben zwei Besuchern des jüdischen Gotteshauses seien bei dem Abschlag auf der Insel Djerba auch zwei Wachleute getötet worden, teilte das Innenministerium des nordafrikanischen Landes am späten Dienstagabend mit.

Demnach soll der Sicherheitsbeamte zunächst seinen Kollegen umgebracht und dann »willkürlich« vor der Synagoge La Ghriba um sich geschossen haben. Schließlich sei er dann von Sicherheitskräften getötet worden. Verletzt wurden demnach auch vier weitere Gläubige sowie fünf Wachleute. Zum Ablauf der Tat und den Hintergründen liefen Ermittlungen, hieß es.

Getötete Besucher Nach Angaben des tunesischen Außenministeriums handelt es sich bei den getöteten Besuchern der Synagoge um eine 30 Jahre alte Person aus Tunesien sowie eine 42 Jahre alte Person aus Frankreich.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In der Synagoge findet in diesen Tagen das Fest Lag Baomer statt, zu dem jedes Jahr Tausende Pilger aus Israel, Frankreich und anderen Ländern anreisen. Israelischen Medienberichten zufolge hielten sich während der Tat rund 1000 Menschen in dem Gotteshaus auf. Während des Fests gelten jedes Jahr besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen.

In sozialen Medien verbreitete Videos zeigen, wie Menschen panisch durch ein Nachbargebäude der Synagoge laufen, während Schüsse zu hören sind. Die mit tunesischen Flaggen geschmückte Karawanserei - ursprünglich eine Herberge für Reisende - ist wie die Synagoge selbst Schauplatz der Feierlichkeiten.

Jüdische Gemeinde Tunesien unterhält keine diplomatischen Verbindungen zu Israel, lässt dessen Bürger aber im Rahmen organisierter Touren zum Fest ins Land. In Tunesien selbst leben nach Angaben der jüdischen Gemeinde nur noch rund 1800 Juden, die meisten davon auf Djerba. Mitte des 20. Jahrhunderts hatte es noch ungefähr 100.000 Juden in Tunesien gegeben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die bei Touristen beliebte Synagoge La Ghriba auf Djerba mit ihren prachtvoll gestalteten Innenräumen stammt aus dem Jahr 1920. Ihr Grundstein soll aus dem zerstörten Tempel von Jerusalem stammen. 2002 starben bei einem Anschlag der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida auf die Synagoge 20 Menschen, darunter 14 deutsche Touristen. dpa/ja

Senat

Mehrere Berliner Abgeordnete verlassen Linkspartei

Wegen eines Antisemitismus-Streits kehren einige Politiker der Linkspartei den Rücken - auch der ehemalige Senator Klaus Lederer

 23.10.2024

Straßburg

Alle Klarheiten beseitigt

Der Streit über EU-Gelder für die Palästinenser und die UNRWA entzweit das Europäische Parlament

von Michael Thaidigsmann  23.10.2024

USA/Israel

FBI übernimmt Ermittlungen nach Geheimdienstleck

Dokumente über Israels Vorbereitungen für einen Angriff gegen den Iran gelangten an die Öffentlichkeit. Wer steckt dahinter?

 23.10.2024

Washington D.C.

Trump wollte »Militärs wie Hitlers Generäle«

Sein ehemaliger Stabschef John Kelly erinnert sich an höchst problematische Aussagen

 23.10.2024

Herta Müller

»Das Wort ›Märtyrer‹ verachtet das Leben schlechthin«

Die Literaturnobelpreisträgerin wurde mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

von Herta Müller  23.10.2024

Dokumentation

»Eine Welt ohne Herta Müllers kompromisslose Literatur ist unvorstellbar«

Herta Müller ist mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet worden. Lesen Sie hier die Laudatio von Josef Joffe

von Josef Joffe  23.10.2024

Antisemitismus

Auch in Halle Stolpersteine gestohlen

In Halle wurden ebenfalls Stolpersteine aus dem Boden gebrochen

 22.10.2024

USA

Israelfeindliche Gruppen an Unis werden immer radikaler

Auch an der Columbia University ist die Situation alarmierend

von Imanuel Marcus  22.10.2024

Umfrage

Grüne am ehesten für Waffenexporte nach Israel

Die Mehrheit der Deutschen lehnt Waffenlieferungen an den jüdischen Staat jedoch ab

 22.10.2024