Einspruch

Mehr Zedaka wagen

Aron Schuster, Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) Foto: imago images / Christian Thiel

Im ursprünglichen Sinne beschreibt Zedaka die Herstellung eines gerechten Ausgleichs. Es ist keine Tugend, sondern Gebot, keine persönliche Auszeichnung, sondern obligatorisch, nicht Großzügigkeit, sondern Selbstverständlichkeit, keine Mildtätigkeit, sondern Pflicht.

Dieses jahrtausendealte Verständnis jüdischer Wohltätigkeit fordert jeden Einzelnen auf, sein Tun und Handeln im Sinne einer Solidargemeinschaft zum Schutz Benachteiligter auszurichten. Im besten Fall anonym und als Hilfestellung zur selbstständigen Lebensführung.

verhandlungen In diesen Wochen beherrschen die Verhandlungen der selbst ernannten Modernisierungs-, Fortschritts- und Klimaschutzkoalition aus SPD, Grünen und FDP das politische Berlin. Das erklärte Ziel der Koalitionäre, die Schaffung eines modernen Staates im digitalen Aufbruch mit Fokus auf klimaneutralem Wohlstand, muss jedoch alle Bevölkerungsgruppen mitnehmen, um wirklich erfolgreich zu sein.

Im Sinne der Zedaka müssen wir die Koalitionspartner daran messen, was sie für die Schwächsten in unserer Gesellschaft verabreden und umsetzen.

Im Sinne der Zedaka müssen wir die Koalitionspartner daran messen, was sie für die Schwächsten in unserer Gesellschaft verabreden und umsetzen. Hierzu gehören Freigrenzen bei CO2-Bepreisungen, um einkommensschwache Haushalte nicht zusätzlich zu belasten, höhere Regelsätze, um klimaschonende Alternativen einzusetzen, Digitalisierungsinitiativen, die Armutsgefährdete und Ältere stärker in den Blick nehmen, öffentliche Verwaltungen, die sozial Benachteiligte nicht digital ausgrenzen, eine Verkehrswende, die auch abgelegene Regionen mitdenkt, eine umfassende Pflegereform und eine verlässlichere Unterstützung sozialer Dienste und Einrichtungen der Wohlfahrtspflege.

Die freie Wohlfahrtspflege ist eine tragende Säule des Sozialstaats. Sie übernimmt eine unersetzbare Rolle als Dienstleister, Engagement-Förderer, Sozialanwalt und Innovationsakteur und trägt maßgeblich zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass unsere Gesellschaft auch in einer Krise auf diese bauen kann – Anlass genug, mehr Zedaka zu wagen. Auch für die Ampelkoalitionäre.

Der Autor ist Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025