Statistik

Mehr als 1300 rechtsextreme Angriffe

Die Tür der Synagoge in Halle nach dem Anschlag eines Rechtsextremisten am 9. Oktober 2019 Foto: Stephan Pramme

Die Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt haben im vergangenen Jahr in acht Bundesländern 1347 rechtsextrem, rassistisch oder antisemitisch motivierte Angriffe gezählt.

Das seien im Durchschnitt mindestens fünf Angriffe täglich, sagte die Geschäftsführerin der Opferperspektive Brandenburg, Judith Porath, am Dienstag in Berlin. Dies sei zwar ein Rückgang um zehn Prozent, ergänzte Porath. Die Bedrohungslage durch Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus habe sich aber verschärft.

HALLE Sie verwies dabei unter anderem auf die drei Todesopfer rechter Anschläge – den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und die beiden Opfer des Attentäters, der im Oktober 2019 die Synagoge in Halle angegriffen hatte.

Bei 80 Prozent der rechtsextremen Angriffe handele es sich um Körperverletzung, erklärte Porath, die auch Vorstandsmitglied des Verbandes der Beratungsstellen ist. Zwei Drittel aller rechten Gewalttaten seien rassistisch motiviert.

MONITORING Die Statistik der Beratungsstellen listet nur Taten in den Bundesländern auf, in denen ein unabhängiges Monitoring durch Organisationen stattfindet. Das ist in Brandenburg, Berlin, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein der Fall.

Die offizielle Statistik politisch motivierter Kriminalität des Bundeskriminalamtes listete 2018 insgesamt 1156 Gewalttaten von Rechtsextremisten auf, davon 1000 Körperverletzungen, eine vollendete und sechs versuchte Tötungen. 871 rechtsextrem motivierte Gewalttaten wurden der sogenannten Hasskriminalität zugeordnet. epd

Geschichte

Polens Regierungspartei verunglimpft Opposition mit Auschwitz-Video

Gleichzeitig greift ein polnischer Politiker einen Schoa-Forscher in Warschau an

von Doris Heimann  31.05.2023

Italien

Das Rätsel vom Lago Maggiore

Unter den vier Todesopfern eines Bootsunfalls befinden sich ein früherer Mossad-Agent und italienische Geheimdienstmitarbeiter. Es gibt viele offene Fragen

von Imanuel Marcus  31.05.2023

Berlin

»Nicht das, was wir von Freunden erwarten«

Tweets eines Abteilungsleiters im Auswärtigen Amt lösen eine undiplomatisch heftige Reaktion aus

von Michael Thaidigsmann  31.05.2023

USA

Pittsburgh: Verteidigung will Angeklagten vor Todesstrafe retten

Robert Bowers erschoss in der Tree of Life-Synagoge elf Juden. Er könnte zum Tode verurteilt werden

 31.05.2023

Berlin

Bündnis: Existenzminimum für Kinder muss neu definiert werden

Der Aufruf wird von der ZWST unterstützt

 31.05.2023

Ramallah

Abbas stellt »Nakba«-Leugnung unter Strafe

Künftig soll mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden, wer die Staatsgründung Israels positiv hervorhebt

 31.05.2023

Sachsen-Anhalt

Verfassungsschutz: AfD-Jugend als »gesichert rechtsextremistisch« eingestuft

Auch der AfD-nahe Verein »Ein Prozent« fällt in diese Kategorie

 31.05.2023

Berlin/München

Kommission zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats trifft sich

Die Ereignisse rund um das Attentat sowie dessen Vor- und Nachgeschichte sollen wissenschaftlich aufgearbeitet werden

 30.05.2023

Internet

Rabbiner fordern Konsequenzen für Twitter

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner verlangt ein Geoblocking für den Kurznachrichtendienst

 30.05.2023 Aktualisiert