Berlin

Mann rettet verfolgte Juden: Posthume Auszeichnung

Beim Projekttag »Israel - anders kennen lernen« im Berliner Abgeordnetenhaus zeichnet Israels Botschafter Ron Prosor Angehörige des verstorbenen Mönchengladbacher Unternehmers Karl Steineke posthum mit der Yad-Vashem-Ehrung für einen »Gerechten unter den Völkern« aus. Foto: picture alliance/dpa

Für die Rettung verfolgter Juden während der Nazi-Diktatur ist Karl Steineke aus Mönchengladbach (NRW) in Berlin posthum geehrt worden. Der israelische Botschafter Ron Prosor überreichte Steinekes Nachkommen aus Brasilien und Deutschland am Dienstag im Abgeordnetenhaus eine Medaille und eine Urkunde der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.

Steineke gilt damit offiziell als »Gerechter unter den Völkern«. Dazu ernennt der Staat Israel Nichtjuden, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden vor dem sicheren Tod im Holocaust zu retten.

Leben gerettet Steineke habe ab 1944 verfolgte Jüdinnen und Juden in seinem Haus versteckt und ihnen damit das Leben gerettet, so Prosor in der Laudatio. Monatelang, bis zum Ende des Krieges, habe er sie mit Lebensmitteln versorgt.

Die Ehrung war Teil eines Projekttags, der am Dienstag unter dem Titel »Israel - anders kennen lernen« im Abgeordnetenhaus erfolgte. Schülerinnen und Schüler sollten sich dabei in Workshops ein Bild des modernen Staates Israel machen und mit den vielen Facetten Israels und des Judentums auseinandersetzen können.

Der Projekttag sollte auch dazu beitragen, dem zunehmenden Antisemitismus auch unter jungen Menschen in Deutschland entgegenzuwirken, hieß es weiter. dpa

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert

80 Jahre Kapitulation

Gedenkstunde im Bundestag ohne Vertreter aus Russland und Belarus

Man wolle die Instrumentalisierung von Gedenkveranstaltungen zu propagandistischen Zwecken verhindern, heißt es aus dem Auswärtigen Amt

 17.04.2025