Meinung

Keine Ausreden mehr!

Islamistische Pro-Kalifat-Demo in Hamburg Foto: picture alliance/dpa

»Hamburg, meine Perle, Du wunderschöne Stadt« - wenn dieser Satz samstags durch die Hansestadt hallt, weiß jeder: Der Hamburger SV spielt. Am Samstag, den 27. April 2024, spielte der HSV auswärts. Dafür hallte etwas anderes durch Hamburg.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nachdem ein Redner Deutschland, der Politik und den Medien drohte, dass sie «zur Rechenschaft gezogen werden”, wenn sie sich nicht «korrekt” «gegenüber den Muslimen, gegenüber dem Islam und gegenüber Allah” positionieren würden, folgte ein Wechselchor. Auf den «Takbeer”-Ruf eines Einzelnen antworteten etwa 1100 Demonstranten mit «Allahu Akbar”.

Während unzählige Schilder zu sehen waren, auf denen «Kalifat ist die Lösung” stand, forderte ein weiterer Redner die Errichtung eines Kalifats in Deutschland.

Was war der Grund für die Versammlung? Laut den Organisatoren ist es die «islamfeindliche Berichterstattung”. Wer waren die Organisatoren? Die islamistische Gruppe «Muslim Interaktiv”, die ideologisch mit der verbotenen islamistischen Partei «Hizb ut-Tahrir” verbunden ist.

Schon vor wenigen Wochen trafen sich hunderte Menschen zu einer Veranstaltung der verbotenen Partei in Hamburg, um Marcel Krass, der laut dem Verfassungsschutz Baden-Württemberg eine «feste Größe in der salafistischen Szene in Deutschland” ist, zuzuhören. In derselben Stadt steht das Islamische Zentrum Hamburg, was laut dem Verfassungsschutz islamistisch und ein Außenposten des iranischen Mullah-Regimes ist.

Hat Hamburg hat ein Islamismus-Problem? Ja. Beschränkt sich das Problem auf Hamburg? Nein.

Seit Jahren erreichen Islamisten hunderttausende junge Menschen über die Sozialen Medien, insbesondere auf TikTok. Etwa einen Monat nach dem 7. Oktober wurde sogar Osama Bin Laden auf TikTok gefeiert. Kein Wunder, dass das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) herausfand, dass ungefähr die Hälfte der muslimischen Schüler eine islamische Theokratie favorisiert und für zwei Drittel der Koran über dem Grundgesetz steht.

Was macht also die deutsche Politik? Sie ist besorgt und beobachtet das Problem. Beobachten konnte unser Bundespräsident vor wenigen Tagen eines der vielen Probleme aus nächster Nähe. Auf seiner Türkei-Reise schüttelte er sogar dem Problem die Hand.

«Werter Freund” nannte Bundespräsident Steinmeier den türkischen Staatschef Erdogan, obwohl dieser wenige Tage zuvor den Hamas-Chef Ismail Haniyya herzlich in Istanbul empfangen hatte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Für Erdogan sind Hamas-Terroristen »Freiheitskämpfer«, für Erdogan ist Israel das Dritte Reich, für Erdogan hat die Mehrheit der Deutsch-Türken gestimmt. DITIB, der verlängerte Arm Erdogans, unterhält hunderte Moscheen in Deutschland und hat in manchen Bundesländern sogar Einfluss auf den islamischen Religionsunterricht.

Was ist mit dem Iran? Sein Außenposten ist bis heute nicht geschlossen worden. Die iranische Revolutionsgarde steht trotz rechtlicher Möglichkeiten nicht auf der Terrorliste der Europäischen Union. Deutschland bleibt der wichtigste EU-Handelspartner des Irans.

Immer mehr Lehrer warnen vor islamistischen Schülern. In unseren Universitäten wächst ein wokes Milieu, das Islamisten feiert. Man kann zwar Realität leugnen, doch dadurch ändert sie sich nicht. Das Problem wächst. Geschehen ist nichts Wesentliches.

Wenn wir meinen, eine wehrhafte Demokratie zu sein, dann müssen wir mutig werden. Die Probleme nicht relativieren, sondern benennen. Nicht hinter Schein-Argumenten verstecken, sondern nach Lösungen suchen. Wir müssen anfangen, bei uns für unsere Freiheit zu kämpfen.

Der Rechtsextremismus ist eine Gefahr für unsere Freiheit. Doch sachliche Kritik am Islamismus als «rechtsextrem” abzustempeln und andere Formen des Extremismus zu relativieren, zu verharmlosen oder zu ignorieren, stärkt den Rechtsextremismus. 

Die Zukunft des Westens entscheidet sich nicht nur in der Ukraine, nicht nur in Israel. Sie entscheidet sich im Westen und wie er mit allen Extremisten umgeht. Keine Ausnahme und keine Ausreden mehr.

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025