Großbritannien

Labour-Chef Starmer will Corbyn als Kandidaten verhindern

Jeremy Corbyn führte seine Partei mit Antisemitismus in eine Krise. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die britische Oppositionspartei Labour will eine Kandidatur ihres früheren Vorsitzenden Jeremy Corbyn bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl verhindern. Sein Nachfolger Keir Starmer werde an diesem Dienstag einen entsprechenden Antrag im Nationalen Exekutivkomitee einbringen, teilte Labour am Montag mit. Beobachter erwarten, dass die Parteiführung dem Antrag folgen wird. In allen Umfragen führt Labour deutlich vor den Konservativen von Premierminister Rishi Sunak.

Corbyn hatte 2019 als Oppositionsführer in seinem Londoner Wahlkreis fast zwei Drittel der Stimmen erhalten, allerdings verlor Labour die Wahl gegen den damaligen konservativen Premierminister Boris Johnson klar. Gegen Corbyn gibt es seit Jahren zahlreiche sehr gut begründete Antisemitismus-Vorwürfe, er ist aber dennoch beim linken Labour-Flügel weiterhin beliebt. Der 73-Jährige wurde wegen der Anschuldigungen im Oktober 2020 aus der Fraktion ausgeschlossen.

»Die heutige Labour-Partei ist nicht mehr wiederzuerkennen von der Partei, die 2019 verloren hat«, hieß es in der Mitteilung weiter. »Die Abstimmung am Dienstag wird dies bestätigen und sicherstellen, dass wir uns auf unsere fünf Missionen zum Aufbau eines besseren Großbritanniens konzentrieren können.«

Corbyn kritisierte den Schritt. »Heute hat Keir Starmer seine Verpflichtung gebrochen, die Rechte der Labour-Mitglieder zu respektieren und die demokratischen Grundlagen unserer Partei verunglimpft«, sagte er. Starmer sei nicht bereit, Lösungen für alle Menschen zu finden. dpa

Extremismus

AfD trennt sich von Junger Alternative

Die AfD beschließt nach langer Debatte ihr Programm zur Bundestagswahl. Hitzig wird es aber erst bei einem anderen Punkt: Die Jugendorganisation der AfD soll an die kurze Leine

von Jörg Ratzsch  12.01.2025

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Militär

»Deutschland bleibt gern unsichtbar«

Der israelische Politikexperte Nir Levitan über die zunehmende Präsenz der deutschen Marine in Nahost

von Sabine Brandes  12.01.2025

Jüdische Journalisten

»Hochschulen dürfen kein rechtsfreier Raum werden«

Der Verband reagiert auf die Äußerungen von Bettina Völter, der Präsidentin der Alice-Salomon-Hochschule

 12.01.2025

Meinung

Düsseldorfs braunes Erbe

Beim Gedenken muss die Stadt konsequent sein

von Oded Horowitz  12.01.2025

Thüringen

KZ-Gedenkstätten prüfen Rückzug von der Plattform X 

Das von Elon Musk übernommene soziale Medium gefährde des Zusammenhalt demokratischer Gesellschaften

 11.01.2025

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Meinung

Tiefpunkt für die Pressefreiheit

An der besetzten Alice Salomon Hochschule versuchte die Rektorin zusammen mit israelfeindlichen Aktivisten, die journalistische Berichterstattung zu verhindern

von Jörg Reichel  10.01.2025