Daniel Botmann

»Krasse Zäsur« seit Hamas-Angriff

Der 7. Oktober habe für jüdische Schüler und Studenten dramatische Folgen, sagt der Zentralratsgeschäftsführer

 16.05.2024 09:46 Uhr

Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Gregor Zielke / Zentralrat der Juden in Deutschland

Der 7. Oktober habe für jüdische Schüler und Studenten dramatische Folgen, sagt der Zentralratsgeschäftsführer

 16.05.2024 09:46 Uhr

Aus Sicht des Geschäftsführers des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, hat der Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober auch das Zusammenleben in der Bundesrepublik dramatisch verändert.

»Der 7. Oktober ist eine krasse Zäsur. Er hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Zusammenleben hier«, sagte der 40-Jährige am Mittwoch bei der Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in Berlin.

Jüdische Studenten in Deutschland hätten inzwischen Angst, an die Universität zu gehen, weil sie dort Repressionen durch Kommilitonen ausgesetzt seien. Auch würden jüdische Schüler an ihren Schulen tagtäglich bedroht, unterstrich Botmann.

Entfesselte Kräfte

Der Eurovision Song Contest in Schweden, bei dem eine 20-jährige israelische Künstlerin massiv bedroht worden sei, habe jüngst deutlich gemacht, wie dramatisch die Situation im Kunst- und Kulturbereich sei, so Botmann. »Viele Kräfte sind entfesselt worden.«

Daniel Botmann kam in Tel Aviv zur Welt. Seine Eltern zogen mit der Familie nach Deutschland. Botmann ist Rechtsanwalt und vielfältig engagiert, unter anderem in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit oder in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Zur Initiative kulturelle Integration unter Moderation des Deutschen Kulturrats gehören Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner, Länder und kommunale Spitzenverbände. kna

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