Claims Conference

Kontrolle ist besser

Die JCC lässt näher hinsehen. Foto: imago

Die Jewish Claims Conference (JCC) in New York will einen Ombudsmann berufen. Das beschloss der Aufsichtsrat. Der Ombudsmann soll ein Ansprechpartner für Holocaust-Überlebende sein, die mit der Organisation Probleme haben. »Er sollte niemandem gegenüber weisungsgebunden sein«, sagt der JCC-Vorsitzende Julius Berman. Gesucht wird »eine Person von Statur und Integrität, die weder Gelder von der JCC bekommen hat noch Verbindungen mit einer Mitgliederorganisation hat«.

Die JCC ist eine Organisation mit Sitz in New York, Frankfurt am Main und Jerusalem, die Entschädigungsgelder an Holocaust-Überlebende auszahlt. Außerdem beansprucht die JCC vormals jüdisches Ei- gentum in Europa, für das es keine Erben mehr gibt, vor allem Immobilien.

Schicksale Die Einrichtung eines Ombudsmannes ist eine Reaktion auf Ermittlungen der New Yorker Staatsanwaltschaft. Die hatte nach einer Selbstanzeige der Claims Conference entdeckt, dass einzelne JCC-Mitarbeiter im Lauf der vergangenen 16 Jahre mehr als 42 Millionen US-Dollar hinterzogen hatten. Sie erfanden Schicksale von Flüchtlingen und fälschten Regierungsdokumente.

Dann wurden Immigranten im Brooklyner Stadtteil Little Odessa rekrutiert, größtenteils Russen oder Ukrainer, und deren Biografien zurechtgebogen. Diese »Holocaust-Überlebenden« sollten einen Teil ihrer Zahlungen an die betrügerischen Angestellten zurücküberweisen. Als das FBI zu ermitteln begann, wurden 5.500 solcher Fälle entdeckt. Bislang sind 16 JCC-Mitarbeiter festgenommen worden.

Der neue Ombudsmann soll nicht nur solche Unregelmäßigkeiten verhindern, sondern sich auch um Beschwerden kümmern. Das Board of Deputies of British Jews etwa hatte die Art, wie der JCC Immobilien in Deutschland verkauft habe, kritisiert und Untersuchungen gefordert. Der JCC-Aufsichtsrat lehnte aber ab, er habe »volles Vertrauen in die Führungskraft und das Management der Claims Conference«.

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025

Deutschland

Waffen für Anschläge besorgt: Weiteres Hamas-Mitglied festgenommen

Der Mann soll ein Sturmgewehr, mehrere Pistolen und Munition für Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen besorgt haben

 12.11.2025