Brandenburg

»Klare Kante gegen Antisemitismus«

Zentralrat der Juden begrüßt Pläne der Landesregierung, eine Fachstelle gegen Judenhass einzurichten

 18.10.2018 13:08 Uhr

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: ZR

Zentralrat der Juden begrüßt Pläne der Landesregierung, eine Fachstelle gegen Judenhass einzurichten

 18.10.2018 13:08 Uhr

Brandenburg soll 2019 eine Fachstelle gegen Antisemitismus bekommen. Voraussetzung sei, dass der Landtag die dafür vorgesehenen 200.000 Euro pro Jahr im kommenden Doppelhaushalt beschließt, sagte Staatskanzleichef Martin Gorholt (SPD) am Donnerstag in Potsdam.

Träger der neuen Fachstelle gegen Antisemitismus soll das Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien werden. Beim Zentralrat der Juden in Deutschland wurden die Pläne positiv aufgenommen.

Startphase »Es ist sehr zu begrüßen, dass das Land Brandenburg mit einer eigenen Fachstelle den Kampf gegen Antisemitismus verstärkt«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag. »Für die Startphase erscheint mir auch der finanzielle Rahmen angemessen.« Für eine nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus sollte die finanzielle Ausstattung in den kommenden Jahren jedoch verbessert werden, sagte Schuster.

»Für die Landesregierung gilt: Klare Kante gegen Antisemitismus«, betonte Gorholt. Die neue Fachstelle soll unter anderem antisemitische Vorfälle erfassen, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung beraten, Forschungsprojekte durchführen und interreligiöse Vorhaben begleiten. Geplant sei auch eine Mitarbeit im Beratungsnetzwerk der Koordinierungsstelle »Tolerantes Brandenburg«.

Den jüdischen Gemeinden in Brandenburg gehören nach Angaben der Staatskanzlei rund 2000 Menschen an. Es werde zudem von einer ähnlichen Zahl von Juden im Bundesland ausgegangen, die keiner Gemeinde angehören, hieß es.

KZ-Gedenkstätten Bereits am Dienstag dieser Woche hatte Brandenburg beschlossen, dass die KZ-Gedenkstätten im Land künftig mehr Geld erhalten. Die Landesförderung für die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten soll im kommenden Jahr um 200.000 Euro auf rund 3,7 Millionen Euro steigen, teilte das Kulturministerium mit.

Zur Stiftung gehören unter anderem die Gedenkstätten Sachsenhausen in Oranienburg und Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel. In den beiden früheren Konzentrationslagern waren in der NS-Zeit mehr als 300.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen sei nicht nur die wichtigste KZ-Gedenkstätte in Brandenburg, sondern mit jährlich rund 700.000 Besucherinnen und Besuchern nach Dachau die größte in Deutschland, erklärte Kulturministerin Martina Münch (SPD) nach einem Besuch der Gedenkstätte in Oranienburg am Dienstag. epd/ja

Langenau

Psychoterror gegen den Pfarrer

Ralf Sedlak und seine Gemeinde werden von »propalästinensischen« Aktivisten bedrängt. Was tut die Kleinstadt dagegen? Ein Ortsbesuch in Württemberg

von Ayala Goldmann  21.03.2025

Justiz

Gil Ofarim: »Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen«

Sänger Gil Ofarim hat vor Gericht zugegeben, einen antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel erfunden zu haben. Jetzt hat er zum ersten Mal ein ausführliches Interview gegeben

 21.03.2025

Hamburg

Neues Auswahlverfahren für Antisemitismusbeauftragten erforderlich

Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts weist die letzte Auswahlentscheidung Rechtsfehler auf

 21.03.2025

Terror

Eli Sharabi berichtet von Hamas-Geiselhaft und Mord an seiner Familie

Ausgehungert, erniedrigt, seiner Familie beraubt: Eine ehemalige Geisel der Hamas erzählt vor dem UN-Sicherheitsrat seine Geschichte von 491 Tagen in Gefangenschaft

von Benno Schwinghammer  20.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025

Brandenburg

KZ-Gedenkstätten erwarten 17 Schoa-Überlebende

Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Sachsenhausen und Ravensbrück wird im Mai an die mehr als 300.000 Inhaftierten erinnert

 20.03.2025

Freiburg

»Bundesweit einzigartig«: NS-Dokumentationszentrum öffnet

Das neue Zentrum will Museum, Gedenkort und Diskussionsforum sein. Die Macher sprechen vom modernsten Zentrum seiner Art in ganz Deutschland

 20.03.2025

Washington D.C.

Indischer Wissenschaftler wegen Hamas-Nähe festgenommen

Vor etwa anderthalb Wochen sorgte die Festnahme eines palästinensischen Studenten in den USA für Aufsehen. Nun trifft es einen indischen Akademiker. Der Verdacht in beiden Fällen: Unterstützung der Hamas

 20.03.2025

Medien

Gil Ofarims Anwälte sollen ihn »zum Geständnis geprügelt haben«

Lange hatte der Musiker zum Verleumdungs-Prozess gegen ihn geschwiegen. Jetzt erwecken seine Anwälte den Eindruck, dass Ofarim nur aus einer Not heraus gestanden hat

 20.03.2025