Berlin

Jüdisches Studienwerk reagiert auf Judenhass an Hochschulen

Israelfeindliche Aktivisten besetzen am 8. Mai ein Gebäude der Universität Bremen. Foto: picture alliance/dpa

Das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk verstärkt sein Engagement gegen Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Dazu werde das »Nie wieder!?«-Programm in Kooperation mit den zwölf anderen Begabtenförderungswerken ausgeweitet, teilte das Studienwerk am Mittwoch in Berlin mit.

»Der ansteigende Antisemitismus an den Hochschulen ist eine Bedrohung für jüdische Studierende und eine plurale Gesellschaft«, erklärte die Geschäftsführerin des Studienwerks, Michal Or.

Mit dem Programm bilde und stärke man deutschlandweit Studierende, die sich für ein demokratisches Miteinander einsetzten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert den Angaben zufolge den Programmausbau. Das Bildungsprogramm »Nie wieder!?
Gemeinsam gegen Antisemitismus & für eine plurale Gesellschaft« wurde nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge von Halle im Jahr
2019 gegründet.

Verschwörungstheorien verbreitet

Wichtiger Bestandteil der neuen Programmausweitung sei das Fortbildungs-Angebot »MpAct!«, in dem Stipendiaten aller 13 Begabtenförderungswerke als Multiplikatoren ausgebildet werden sollen.

Es gebe nun 20 neue Plätze, sagte Programmleiterin Imke Kummer dem Evangelischen Pressedienst (epd): »Unsere Teilnehmer intervenieren an den Hochschulen in aktuelle Debatten und stärken unter Studierenden das Bewusstsein für Antisemitismus.«

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und im Zuge des fortwährenden Krieges in Gaza kommt es immer wieder zu antiisraelischen Protesten an deutschen Universitäten. In diesem Rahmen wurde der palästinensische Terror verherrlicht, zu einer neuen Intifada aufgerufen und die Auslöschung Israels gefordert. Die Demonstranten verbreiteten zudem Verschwörungstheorien über den jüdischen Staat und dessen Vorgehen im Krieg gegen den Terror. epd/ja

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025