Antisemitismus

Judenfeindlicher Vorfall an Berliner Schule

Foto: dpa

In einer Schule in Berlin-Charlottenburg soll es am Montag zu einem antisemitischen Vorfall gekommen sein. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag soll ein 17-Jähriger, der nach eigenen Angaben Jude ist, von einem 15-jährigen schulfremden Jugendlichen ins Gesicht geschlagen worden sein. Daraus entwickelte sich laut Polizei eine Schlägerei zwischen mehreren Jugendlichen.

Dabei kam es den Angaben zufolge zu leichten Verletzungen bei den Beteiligten. Die herbeigerufenen Polizisten nahmen die Personalien mehrerer Jugendlicher auf und leiteten Strafverfahren ein.

Laut Polizei soll ein weiterer 15-jähriger Jugendlicher im Vorfeld versucht haben, andere Jugendliche gegen den 17-Jährigen aufzuhetzen.

ermittlungen Laut Polizei soll ein weiterer 15-jähriger Jugendlicher im Vorfeld versucht haben, andere Jugendliche gegen den 17-Jährigen aufzuhetzen, da dieser Jude sei. Die Ermittlungen leitet deshalb der Polizeiliche Staatsschutz, weil der Verdacht auf antisemitische Gewalt bestehe, so die Polizei.

Der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) war der Fall am Dienstag bislang nur aus der Presse bekannt. »Generell stellen wir fest, dass es eine erhöhte Bereitschaft gibt, Antisemitismus in Gewalt münden zu lassen«, so ein Sprecher der RIAS. Gewalt an Schulen sei besonders kritisch, da Jugendliche nur schwer ausweichen könnten und größere Schwierigkeiten haben könnten, mit ihr umzugehen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Wir beobachten, dass Betroffene auch Vermeidungsstrategien verfolgen, nicht zu bestimmten Veranstaltungen gehen oder die Kippa nicht tragen. Damit ist es aber nicht getan«, sagte der Sprecher weiter. Nach seinen Angaben gilt in Berlin ab dem kommendem Schuljahr eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen.

In Berlin wurden nach Angaben von RIAS in den vergangenen Jahren mehr antisemitisch motivierte Vorfälle registriert.

gewalt In Berlin wurden nach Angaben von RIAS in den vergangenen Jahren mehr antisemitisch motivierte Vorfälle registriert. Die Anzahl antisemitischer Angriffe erhöhte sich 2018 um 155 Prozent von 18 auf 46, die Zahl der Bedrohungen stieg um 77 Prozent von 26 auf 46. Die Bereitschaft, gegen erkennbare Juden, Kritiker antisemitischer Äußerungen oder politische Gegner Gewalt auszuüben, sei erkennbar gestiegen. Diese Entwicklung sei bei vielen Betroffenen bereits alltagsprägend. Von den antisemitischen Vorfällen waren im Jahr 2018 368 Personen betroffen, 73 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurden im ersten Halbjahr 2018 45 Fälle gemeldet. Das waren nach Berlin-Mitte mit 63 gemeldeten Vorfällen die zweithöchsten Fallzahlen.  epd/ja

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025