Pforzheim

Judenfeindliche Beschimpfungen bei Stolperstein-Verlegung

Foto: picture alliance/dpa

Bei einer Verlegung von Stolpersteinen zum Gedenken an Juden, die während der Nazi-Zeit deportiert und ermordet wurden, soll es in Pforzheim zu einem antisemitischen Vorfall mit wüsten Beschimpfungen gekommen sein. Die Polizei ermittele nach einer Anzeige gegen einen unbekannten Mann wegen Volksverhetzung, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der Vorfall soll sich Mitte Mai ereignet haben. Zuvor hatte die »Pforzheimer Zeitung« berichtet.

»Wir haben die Steine verlegt und als wir fertig waren, kam ein Mann angelaufen und fragte, ob es hier um Juden gehe«, berichtete Hans Mann von der »Initiative Stolpersteine Pforzheim« der Deutschen Presse-Agentur.

Als die Anwesenden dies bejahten, habe der Mann zu pöbeln begonnen und unter anderem »Scheißjuden«, »Völkermörder« gerufen und dass man alle Juden erschießen und umbringen müsse, sagte Hans Mann weiter. »Er war richtig ausfällig, hat uns alle beschimpft und ist fast handgreiflich geworden.« Es sei beinahe zu einer Schlägerei gekommen, dann sei der Unbekannte weggerannt.

Nach Manns Worten waren bei der Veranstaltung neben Schülerinnen und Schülern und weiteren Zuhörern auch acht für die Verlegung der Stolpersteine extra aus Israel angereiste Angehörige der Ermordeten anwesend. »Sie waren sehr betroffen.« Am nächsten Tag habe man Anzeige erstattet. Die Polizei sucht nach Angaben ihres Sprechers nun Zeugen. dpa

Porträt

Wer ist der Mann, der Assad gestürzt hat?

Abu Mohammed al-Golani hat sich oft gewandelt. Der Anführer des Aufstandes, der der jahrzehntelangen Diktatur der Familie Assad in Syrien binnen Tagen ein Ende setzte, hat jahrelang an seinem Image gearbeitet

von Kareem Chehayeb  10.12.2024

Jubiläum

100 Jahre Wohlfahrtsverbände - Politik lobt unverzichtbare Arbeit

Bundespräsident Steinmeier betonte, mit ihrer Arbeit und ihrer Solidarität stärkten die Wohlfahrtsverbände wie die ZWST auch die Demokratie

von Birgit Wilke  10.12.2024

Brandenburg

Holocaust-Gedenken soll ohne AfD stattfinden

Führende AfD-Vertreter hätten die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost und die Ausrichtung der gegenwärtigen Erinnerungskultur massiv infrage gestellt

 10.12.2024

Meinung

Der Papst und sein einseitiges Mitgefühl für Judenfeinde

Das Jesus-Kind in ein Palästinensertuch einzuwickeln zeigt, dass der Vatikan seine Tradition verleugnet, um im Nahostkonflikt Partei zu ergreifen

von Maria Ossowski  10.12.2024

Meinung

Amnesty, Israel und die »Untermenschen«

Die Verleumdung Israels durch die Menschenrechtsorganisation ist einmal mehr beispiellos. Ein Kommentar von Wolf J. Reuter

von Wolf J. Reuter  10.12.2024

Stuttgart

Drei mutmaßliche Islamisten wegen Terrorplänen festgenommen

Zwei Brüder und ein junger Mittäter sollen sich ein Sturmgewehr besorgt und einen islamistischen Anschlag geplant haben. Einer ist gerade mal 15 Jahre alt

 10.12.2024

Universität

Unter Druck

An der FU Berlin wurde eine Ausstellung über antisemitische Pogrome abgesagt, weil man »emotionale Reaktionen« befürchtete. Es ist ein Fall, der sich in ein Muster fügt

von Chris Schinke  10.12.2024

Wuppertal

Haldenwang will Judenhass als Politiker bekämpfen

Dass der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz nun für den Bundestag kandidiert, hat auch mit dem Rechtsextremismus zu tun

 10.12.2024

Hannover

Nach Protesten jüdischer Gemeinden: Haus der Religionen sagt Veranstaltung mit Amnesty International ab

Die Organisation geriere sich derzeit als israelfeindlich – und dies mit einem antisemitischen Hintergrund

 10.12.2024