Vermittlungsangebot

Jerusalem will Verhandlungen zwischen Parteien im Sudan ausrichten

Familien in Khartum befinden sich aufgrund der Kämpfe auf der Flucht. Foto: picture alliance / REUTERS

Israel hat sich im Konflikt im Sudan als Vermittler ins Spiel gebracht. Das israelische Außenministerium habe angeboten, in Israel Verhandlungen auszurichten, um die Gewalt in dem afrikanischen Land zu beenden, hieß es am Montagabend von einem Sprecher des Ministeriums. »Wenn es einen Weg gibt, wie Israel dabei helfen kann, den Krieg und die Gewalt in dem Land zu beenden, würden wir das sehr gerne tun«, teilte Außenminister Eli Cohen mit.

Israel steht nach Ministeriumsangaben bereits mit hochrangigen Vertretern beider Seiten im Sudan in Kontakt und bemüht sich, Verhandlungen herbeizuführen. Fortschritte der Gespräche in den letzten Tagen seien »vielversprechend« gewesen, hieß es.

Schwere Kämpfe Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Hunderte Menschen wurden bereits getötet, Tausende verletzt. Zahlreiche Staaten, darunter auch Deutschland, evakuieren seit diesem Wochenende Diplomaten und Bürger aus dem nordostafrikanischen Land.

Israel bemüht sich seit Jahren, um eine Normalisierung seiner Beziehungen mit dem Sudan. Im Februar verständigten sich beide Länder bei einem Besuch von Cohen in Khartum auf den Text eines entsprechendes Abkommens. Es sollte noch in diesem Jahr unterschrieben werden - sobald »im Sudan eine zivile Regierung eingesetzt worden ist«, hieß es damals.

Cohen teilte nun mit, er hoffe, dass eine Beruhigung der Lage zu einer Unterzeichnung des Abkommens führen werde.

Die Emirate und Bahrain hatten 2020 als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet. Auch Marokko und der Sudan kündigten daraufhin eine Normalisierung ihrer Beziehungen zu Israel an. Bis dahin unterhielten nur Ägypten und Jordanien als arabische Staaten diplomatische Beziehungen zu Israel. dpa

Porträt

Der Sinneswandler

Derviş Hizarcı ist Muslim und kämpft gegen Judenhass in der Community. Eine Begegnung in Berlin

von Canan Topçu  14.12.2024

Weiden

Muslimischer Prediger rief zur Tötung von Juden auf – Bewährungsstrafe

Neben der Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde dem Mann eine Geldstrafe auferlegt

 13.12.2024

Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Im Krankenhaus soll der Ministerpräsident auf die Bedrohung angesprochen worden sein. Sein Büro spricht von »Verleumdung und Lügen«

 13.12.2024

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 13.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024