USA

Israels Regierungschef trifft Milliardär Musk auf US-Reise

Foto: picture alliance / REUTERS

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird auf seiner US-Reise auch Tech-Milliardär Elon Musk treffen, der wegen antisemitischer Beiträge auf seiner Online-Plattform X in der Kritik steht. Das Gespräch sei für Montag angesetzt, hieß es aus dem Büro des Regierungschefs am Donnerstag.

Vor seiner Teilnahme an der UN-Vollversammlung in New York Ende kommender Woche legt er Medienberichten zufolge zunächst einen Zwischenstopp in Kalifornien ein.

Unklar war, ob Netanjahu in den USA auch US-Präsident Joe Biden treffen wird. Im Sommer hatten sich beide auf ein Treffen »im Herbst« verständigt.

Es ist Netanjahus erster Besuch in den USA nach seiner Rückkehr ins Amt Ende vergangenen Jahres. Eine direkte Einladung ins Weiße Haus steht offiziell aus. Beobachter werten das als Ausdruck dafür, dass Biden mit der Politik von Netanjahus rechtsreligiöser Regierung unzufrieden ist.

Musk sah sich zuletzt gezwungen, Antisemitismus-Vorwürfe zurückzuweisen. Auslöser waren unter anderem antisemitische Beiträge auf seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter) sowie seine Attacken gegen die jüdische Organisation ADL (Anti-Defamation League) und den Philanthropen George Soros.

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar mit der Ansage von mehr Redefreiheit gekauft. Einige große Werbekunden sprangen daraufhin ab, weil sie ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchteten. Die Werbeeinnahmen von Twitter sind immer noch nur halb so hoch wie vor der Übernahme.

Unter Musk wurden einige gesperrte Accounts mit rechten Ansichten freigeschaltet und er verfolgt eher den Ansatz, die Verbreitung von Beiträgen einzuschränken als sie zu löschen. Hassrede-Forscher der Organisation CCDH veröffentlichten diese Woche einen neuen Bericht, laut dem von 300 gemeldeten antisemitischen und rassistischen Beiträgen bei X nach einer Woche immer noch 259 online waren.

Musk behauptet, die ADL habe ihn und X mit Antisemitismus-Vorwürfen verleumdet und sei für den Umsatzschwund verantwortlich. Vor einigen Tagen brachte er eine Umfrage darüber ins Gespräch, ob die ADL von der Plattform verbannt werden solle. Beobachter fanden danach viele antisemitische Posts bei dem Dienst.

Die ADL hatte unter anderem Musks andauerne Ausfälle gegen Soros kritisiert, dem der X-Besitzer unter anderem vorhielt, die Menschheit zu hassen. Soros spielt oft eine zentrale Rolle in antisemitischen Verschwörungstheorien. Musk schrieb Anfang September bei X: »Um ganz klar zu sein, ich bin für Redefreiheit, aber gegen Antisemitismus jeglicher Art.«

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025