Berlin

Israelischer Botschafter setzt auf Bildung gegen Antisemitismus

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor Foto: picture alliance/dpa

Im Kampf gegen Antisemitismus setzt der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, auf Bildung. Auch könne der Jugendaustausch zwischen Deutschen und Israelis Brücken bauen, sagte Prosor im Deutschlandfunk anlässlich des israelischen Holocaust-Gedenktages Jom Haschoa am Dienstag. Prosor und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wurden zum Gedenken am selben Tag in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin erwartet.

Wenn Jugendliche in Gastfamilien untergebracht würden, lernten sie die Menschen im jeweils anderen Land kennen. »Das hält jahrelang.« Daher setze er sich dafür ein, dass der Jugendaustausch vertieft und ausgeweitet werde. Eine große Rolle spielten neben Schulen auch der Sport und Soziale Netzwerke, betonte Prosor.

Verantwortung Es sei »unheimlich wichtig«, dass die Menschen den Massenmord an den europäischen Juden in der NS-Zeit in Erinnerung behielten. Auch müssten immer wieder die persönlichen Geschichten von Menschen ins Gedächtnis gerufen werden. Prosor betonte, dass an Jom Haschoa in Israel während einer Schweigeminute Stillstand herrsche. Heute wohnten in Israel weniger als 150.000 Schoah-Überlebende. Daraus erwachse für jüngere Menschen eine größere Verantwortung.

Wenn auf einer pro-palästinensischen Demonstration wie am Karsamstag in Berlin gegen Israel und Juden gehetzt werde, sei eine rote Linie überschritten, sagte Prosor. Antisemitismus unter Muslimen und Menschen mit Migrationshintergrund müsse man gemeinsam begegnen und auch hier fragen, was jemand zuhause lerne und von dort mitbringe. Man müsse dem in die Augen schauen, um Lösungen zu finden. Auf keinen Fall dürfe man jedoch alle Muslime unter Generalverdacht stellen. kna

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Berufungsverhandlung gegen X wegen antisemitischer Inhalte

Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, unterstütze den Prozess

 09.07.2025

Langenau

»Die Aktivisten wollen den Pfarrer und seine Familie zermürben«

Württembergs Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl fordert konkrete Schritte gegen »propalästinensische« Störer vor der Martinskirche. Die Stadt habe »versucht, es auszusitzen«

 09.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 09.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Interview

»Schau ma mal, dann seng ma scho«

Josef Schuster über 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland, Herausforderungen für die Gemeinden und die Frage, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren will

von Leticia Witte  09.07.2025

Berlin

Merz: Israels Angriffe auf Iran sind völkerrechtskonform

Sind die israelischen Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt? Der Kanzler nimmt dazu nun eine eindeutige Haltung ein

 09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Skandal-Band

Felix Klein fordert, Konzerte von »Bob Vylan« abzusagen

Das britische Punk-Duo hatte bei einem Auftritt israelischen Soldaten den Tod gewünscht

von Hannah Schmitz  09.07.2025