Nur Minuten nach den ersten Meldungen über den Doppelmord an Yaron Lischinsky und Sarah Milgrim vor dem Capital Jewish Museum in Washington D.C. feierten Israelhasser die Tat. Einige von ihnen amüsierten sich darüber.
Wie aus Recherchen der »Times of Israel« (ToI) hervorgeht, twitterte ein User »F- Yaron Lischinsky«. »F« steht dabei für »Fuck«. Es handelt sich um eine Verhöhnung des Deutsch-Israelis, der mit seiner Freundin ermordet wurde.
Derselbe User postete kurz darauf, Lischinsky habe »Babymord« geliebt, nachdem er Posts des Mordopfers gefunden hatte, in denen er sich gegen den Terror und den Hass ausgesprochen hatte. »Lol, ich habe kein Mitleid mit diesem Freak - Ruhe in Pisse«, fügte der Autor hinzu.
Verschwörungsmythen hoch im Kurs
Der mutmaßliche Täter Elias Rodriguez hatte bei seiner Verhaftung den unter Terrorunterstützern populären Slogan »Free Palestine!« gerufen. Einige Internet-User, die sich online ebenfalls als »propalästinensische Aktivisten« betätigen, distanzierten sich der Zeitung zufolge von ihm, während andere den als Täter verdächtigten Elias Rodriguez lobten.
In einem anderen Beitrag hieß es, die beiden Botschaftsmitarbeiter seien »ins Visier« genommen worden, »weil sie Rädchen in einer Völkermordmaschine sind. Sie dienten einer Regierung, die offen plant, 2 Millionen Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben.« Verschwörungsmythen über Israel und seinen Kampf gegen die Terroristen, Geiselnehmer und Folterer der Hamas standen nach dem Doppelmord höher im Kurs als dies seit dem 7. Oktober 2023 ohnehin schon der Fall war.
Ein weiterer Autor schrieb laut ToI in sozialen Medien: »Jeder, der die Ungerechtigkeit, das Leid und den Völkermord, dem die Palästinenser ausgesetzt sind, unterstützt oder daran beteiligt ist, verdient von mir keinerlei Empathie. Wenn sie umgebracht werden, werde ich das genauso feiern, wie ich 1945 gefeiert hätte, als Hitlers Hirnmasse gegen die Wand seines Bunkers schlug.«
Suche nach Elias Rodriguez blockiert
Einige dieser israelfeindlichen und antisemitischen Beiträge waren am Morgen nicht mehr auffindbar. Selbst X, eine Plattform, die seit der Übernahme durch Elon Musk mehr Judenhasser und Rassisten zulässt als zuvor, blockierte die Suche nach dem Namen des Attentäters von Washington.
Viele Konten, auf denen über eine angebliche Kryptowährung namens $elias »gewitzelt« wurde, waren allerdings weiterhin auf X zu sehen.
Amerikanische Politiker, die dafür bekannt sind, Israel regelmäßig zu dämonisieren, verurteilten den Doppelmord online, darunter der New Yorker Bürgermeisterkandidat Zohran Mamdani sowie die demokratischen Kongressmitglieder Alexandria Ocasio-Cortez und Rashida Tlaib, die von einer »tödlichen Schießerei« schrieb.
Die linksextreme Partei PSL, der der Attentäter von Washington angehört haben soll, distanzierte sich ebenfalls von der Tat. Ein User namens »Oct 7th Enjoyer« kommentierte dies laut ToI, indem er schrieb: »Lmao! Natürlich distanzieren sie sich von der besten Sache, die eines ihrer Mitglieder, ob früher oder heute, je erreicht hat.« ja