Chicago

Israelfeindliche Proteste während des Parteitags der Demokraten

Demonstranten in Chicago forderten eine Globalisierung des palästinensischen Terrors. Foto: picture alliance / Sipa USA

Der Parteitag der US-Demokraten in Chicago wird von großen israelfeindlichen Demonstrationen begleitet. Mehrere tausend Menschen schlossen sich am Nachmittag einem Protestzug zum Veranstaltungsort an, wo am Abend (Ortszeit) das Hauptprogramm des viertägigen Treffens startete.

Bei den Protesten wurde ein Ende des Vorgehens gegen die Hamas in Gaza gefordert und der palästinensische Terror verherrlicht. »Globalize the Intifada«, stand auf mitgeführten Transparenten. Es handelt sich dabei um einen Aufruf zu weltweitem Terror gegen Israelis und Juden. Auch ein Ende der militärischen Unterstützung der USA für Israel wurde gefordert (»Fight the U.S. war machine«). Präsidentschaftskandidation Kamala Harris wurde auf Schildern beschuldigt, eine »Baby-Killerin« zu sein.

»Ich bin so frustriert, traurig und wütend, weil meine Steuergelder dafür verwendet werden, mein eigenes Volk zu töten«, sagte die Palästinenserin Nida Almuti, die nach eigenen Angaben als 16-Jährige in die USA kam und an dem Protestzug teilnahm.

Großes Polizeiaufgebot

Wie viele andere Demonstranten warf die 61-Jährige Israel vor, im Gazastreifen einen »Genozid« zu verüben, und beschuldigte die USA, sich durch ihre Unterstützung daran zu beteiligen. Die Demokraten trügen als Partei des Präsidenten eine besondere Verantwortung.

»Genozid«- und »Apartheid«-Vorwürfe gegen den einzigen jüdischen Staat wurden bereits lange vor dem 7. Oktober von Israel- und Judenhassern auf entsprechenden Demonstrationen erhoben – und dies auf beiden Seiten des Atlantischen Ozeans. Diese Verschwörungstheorien sind nicht neu.

Unterstützt wurde der Protest in Chicago von unterschiedlichen Gruppierungen. Die Polizei war rund um den Protestzug mit einem großen Aufgebot im Einsatz. CNN berichtete unter Berufung auf die Polizei, vier Menschen seien festgenommen worden, nachdem diese einen Sicherheitszaun in der Nähe des Veranstaltungsortes durchbrochen hätten. dpa/ja

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert